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Von der Krise keine Spur?

Der Kalender ist offenbar ein besonderes Produkt, das sich von keiner Wirtschafts- und Finanzkrise beeindrucken lässt. In unserer Umfrage zeigten sich die führenden Kalender-Verlage optimistisch.

Die Fragen:

1. Haben wir in der Wirtschaftskrise auch eine spezielle „Kalender“-Krise? Wie schätzen Sie mittelfristig die Entwicklung des Kalendermarktes ein?

2. Ist das Thema „Kalender als Ganzjahresgeschäft“ noch im Fokus? Wie reagieren Handel und Verbraucher auf diese Marketing-Initiative der Kalender-Verlage?

3. Welche Unterstützung bieten Sie speziell dem PBS-Fachhandel, damit er auch in schwierigem Umfeld seine Kalender-Umsätze halten oder gar steigern kann?

Nicole Roussey, Verlagsleitung Ackermann Kunstverlag, München

1. Die Entwicklung des Kalendergeschäftes scheint von der Wirtschaftskrise nicht betroffen zu sein. Auch die aktuellen Tendenzen des laufenden Jahres zeigen uns Stabilität besonders bei hochwertigen und stimmigen Produkten.

2. Wir halten den „Kalender als Ganzjahresgeschäft“ nicht für eine Marketing-Initiative, sondern für eine Tatsache, die zum großen Teil daraus resultiert, dass sich Kalender zunehmend als attraktiver Geschenkartikel positioniert haben. Das gilt natürlich nicht für alle Produktgruppen gleich. So wird vor allem preisgünstigere Ware, wie zum Beispiel Broschürenkalender oder Themen von regionaler bzw. touristischer Bedeutung, schon sehr früh im Jahr, ab März, verkauft. Immer mehr Händler erzielen bereits ab Juni/Juli lohnenswerte Umsätze mit Kalendern aus dem gesamten Programm. Es sind lediglich die Kalender in den höheren Preissegmenten, die erst spät im Jahr, also zum Weihnachtsgeschäft, richtig gut verkauft werden.

3. Wir beraten aktiv in Sortimentszusammenstellung und Präsentationsfragen und stellen Muster, Displays und Werbemittel, wie Poster oder einen Prospekt für Endkunden, kostenlos zur Verfügung. Nur ein optimal präsentiertes Produkt kann auch gesehen und gekauft werden.

www.ackermann-kalender.de

Niels Meyne, Geschäftsführer Korsch Verlag, Gilching

1. Gerade in der Wirtschaftskrise gibt es im Einzelhandel keine Kalenderkrise. Man kann sogar sagen: im Gegenteil. Da deutlich weniger Werbekalender verschenkt werden, wird sich der Endverbraucher diese fehlenden Kalender im Fachhandel kaufen. Dies zeigt sich auch bei der Umsatzsteigerung im letzten Jahr. Der Einzelhandel hat mehr Umsatz mit Kalendern gemacht.

2. Das Thema ist definitiv noch im Fokus. Fast alle unsere größeren Kunden wollen, aufgrund guter Erfahrungen, das Kalendergeschäft noch weiter vorziehen. Ich bin sicher, dass der Handel dem Kalender in diesem Jahr einen größeren Stellenwert gibt und auch früher mit dem Verkauf beginnt. Dies ist keine Marketingaktion der Verlage, sondern echte Händlererfahrung.

3. Gerade der Korsch Verlag ist führend bei der Unterstützung des Fachhandels. Unser Außendienst wird speziell geschult, Partner und Hilfe für den Handel zu sein. Händler, die dieses Wissen anzapfen, werden ihren Umsatz garantiert steigern. Daneben bieten wir natürlich jede Form von Präsentationsmöbeln und Displays an. Diese sind speziell für die Bedürfnisse des Kalenders entwickelt. Weiterhin unterstützen wir den Fachhandel mit Deko-Artikeln für Laden und Schaufenster: Poster, Deckenhänger, Werbebroschüren usw.

www.korsch-verlag.de

Michael Bork, Geschäftsführer Vertrieb KV&H Verlag, Unterhaching

1. Das Kalendergeschäft hat sich auch 2009 als ein sehr stabiler Umsatzträger erwiesen. Beim Kerngeschäft der Tisch- und Wandkalender haben wir eine kontinuierlich gute Entwicklung – der Handel und alle Abverkaufspanels haben diese Einschätzung bestätigt. Der Kalendermarkt unterliegt ja nicht in dem Maße den rasanten Veränderungen durch die neuen Medien wie zum Beispiel der Buchmarkt, einen großformatigen Wandkalender kann das Internet nicht ersetzen. Wir sind an dieser Stelle froh, dass wir dem Handel mit den Top-Kalendermarken Harenberg, Heye und Weingarten ein stabiles, innovatives und kreatives Programm für diese positive Entwicklung liefern konnten – und mit den vielen tollen Ideen und Novitäten rechnen wir auch in diesem und im nächsten Jahr wieder mit einem guten Geschäft.

2. Heye hat vor einigen Jahren mit den sogenannten Frühkalendern dieses Konzept inszeniert. Der Handel hat mittlerweile erkannt, dass er durch frühe Präsentationen mit Teilen seines neuen Kalendersortiments zusätzliche Umsätze generieren kann. Wenn man bedenkt, dass das klassische Kalendergeschäft von Mai bis Mitte Februar des kommenden Jahres läuft, ab April die Schülerkalender und das Times&More-Programm von Heye sowie die Sehnsuchtskalender von Harenberg geliefert werden, kann man durchaus von einem Ganzjahresprogramm sprechen. Die Umsatzspitze liegt natürlich nach wie vor im Weihnachtsgeschäft im November/Dezember. Das ist in anderen Branchen nicht anders.

3. In erster Linie ein sehr attraktives und beliebtes Kalenderprogramm. Kalender gehören in den entscheidenden Monaten zum Pflichtsortiment im PBS-Fachhandel. Mit guten Margen für den Händler und verkaufsförderndem Service durch unseren Außendienst und unsere Servicemitarbeiter. Dazu liefern wir Verkaufsmöbel und Drehständer in verschiedenen Variationen sowie verschiedene Deko-Plakate.

www.kvh-verlag.de

Sebastian teNeues, Verleger teNeues Verlag, Kempen

1. In Deutschland war das Geschäft im Gegensatz zu den meisten ausländischen Märkten sehr konstant zum Vorjahr. Kalender sind Produkte, die man sich in der Regel auch in schlechten Zeiten noch leisten kann. Gespart wird eher beim Kauf eines Fernsehers, einer Uhr, Schmuck etc. Wir erwarten, dass der nationale Kalendermarkt auch mittelfristig relativ konstant bleiben wird und es keine größeren Schwankungen geben wird. Im internationalen Feld erwarten wir nach Einbrüchen in der Vergangenheit wieder ein besseres Wachstum.

2. Das Kalendergeschäft entwickelt sich mehr und mehr zu einem Ganzjahresgeschäft. Natürlich sind die Monate November bis Januar weiterhin Kernzeiten, doch haben einige Ketten neue Kalender bereits ab April im Angebot. Dies gilt besonders für die niedrigpreisigen Artikel zwischen 3 und 12 Euro, die besonders im Geschenkartikelbereich früh verkauft werden.

3. Wir arbeiten traditionell sehr gut mit dem PBS-Fachhandel zusammen und bieten eine Reihe von Display-Lösungen. Unsere wichtigste Unterstützung für gute Geschäfte sind allerdings die für den Kanal des PBS-Fachhandels passenden Neuprodukte. Wir sehen hier besondere Chancen im Bereich der Kalender für Familien und bei den kleinformatigen Kalendern, die auch auf kleineren Verkaufsflächen sehr gut zu präsentieren sind. Mit dem Ausbau der „Hello Kitty“-Serie, mit den neuen „Conni“-Kalendern und mit unserem breiten Sortiment an Top-Lizenzen im Bereich der Familienkalender, aber auch mit unseren neuen „Cool Diaries“ und mit starken neuen Partnerschaften bei den Tagesabreißkalendern (zum Beispiel „Was ist Was“ und „Trivial Pursuit“) bieten unsere Produkte ein hohes Wachstumspotenzial für PBS-Fachhändler.

www.teneues.com

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