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Design versus Sicherheit

Viele Fachhändler werden beim Schulranzenkauf mit dem aktuellen Testergebnis der Stiftung Warentest konfrontiert. Wir wollten von führenden Herstellern wissen, was aus ihrer Sicht die zentralen Verkaufsargumente sind.

Die Fragen: 1. Das Thema Sicherheit spielt beim aktuellen Schulranzentest der Stiftung Warentest (Heft 4/2009) eine entscheidende Rolle. Was sind aus Ihrer Sicht die zentralen Verkaufsargumente für Schulranzen?

2. Wie unterstützen Sie in den nächsten Monaten ganz konkret den Fachhandel beim Abverkauf von Schulranzen und Zubehör?

Birgit Schmidts, Leiterin Produktmanagement Schulprodukte/Schreibgeräte bei Herlitz in Berlin:

1. Nachfolgend die wichtigsten Verkaufsargumente für Schulranzen:

• Sicherheit im Straßenverkehr: Gute Sichtbarkeit in der Dämmerung und bei Nacht, aber auch am Tag. • Gewicht: Der Ranzen sollte leicht und gleichzeitig stabil und robust sein. • Tragekomfort: Der Ranzen sollte über ein ergonomisch geformtes, atmungsaktives Rückenpolster und Schultergurte verfügen. • Handhabung: Einfaches Öffnen und Schließen der Deckelklappe, einfache Verstellbarkeit der Schultergurte.

2. Herlitz bietet dem Fachhandel schwerpunktmäßig verkaufsfördernde Materialien an. Einzelne Fachhändler, die so genannte „Ranzenpartys” veranstalten, werden von unserer Vertriebsmannschaft vor Ort unterstützt. Zum Teil unterstützen wir die Händler mit Mal- und Bastelprodukten aus dem Herlitz-Sortiment, so dass die „Ranzenparty” zum Erlebnis wird.

www.herlitz.de

Claudia Krause, Geschäftsführerin Thorka in Hainburg:

1. Die wichtigsten Verkaufsargumente sind, dass dem Kind der Ranzen absolut gefallen muss, er muss gut sitzen durch ein ergonomisches Rückenpolster, und er muss über einen guten Organizer im Inneren verfügen, damit sich die Schulunterlagen beim Tragen des Ranzen am richtigen Platz befinden und Ordnung gehalten werden kann.

2. Wir unterstützen den Fachhandel durch ein hoch modisches Produkt, das den Käufer emotional anspricht. Der schnelle Abverkauf der „McNeill”-Ranzen erfolgt durch die Lieferung eines kompletten Sets. Das Zubehör ist abgestimmt auf die jeweiligen Designs. Bei Schulranzenpartys, bei denen der Kunde sehr gut vergleichen kann, verkauft sich „McNeill” am besten.

www.mcneill.de

Wolfgang Braun, Brandmanager bei Sternjakob in Frankenthal:

1. Die zentralen Verkaufsargumente für Schulranzen einzuschulender Kinder sind die Erfüllung der hohen Anforderung der Schulranzen-DIN 58124, insbesondere der sicherheitsrelevanten Kriterien. In diesem Zusammenhang fordert die DIN jeweils 20 Prozent Flächenanteil fluoreszierend rot- orange- oder gelbfarbenes Material, für die Sicherheit der Schulkinder am Tag und in der Dämmerung, und 10 Prozent retroreflektierendes Material für die Sicherheit bei Dunkelheit. Ganz wichtig ist der Einsatz des fluoreszierenden Materials, da die Kinder fast ausschließlich bei Tages- und Dämmerlicht unterwegs sind.

2. Bereits im Januar 2009 haben wir dem Fachhandel umfangreiches „Scout”-Deko- und Informationsmate-rial zur Verfügung gestellt. In den nächsten Tagen bekommen die Fachhändler weiteres Deko- und Infomaterial mit dem neuen Stiftung Warentest-Ergebnis zugesandt.

www.sternjakob.de

Florian Furtner, Produktmanager Taschen bei Hama in Monheim:

1. Der Schulranzen ist nach wie vor ein absolutes Fachhandelsprodukt. Was eindeutig an der Tatsache liegt, dass es jede Menge Argumente zu diesem Thema gibt. Das Thema Sicherheit ist sehr wichtig, weitere wichtige Argumente sind Gewicht und Ergonomie. Diese Punkte werden zumeist von den Eltern als Pflichten gefordert, aber im Normalfall ist das Entscheidungskriterium Nr. 1 das Design. Die Kinder entscheiden meist sehr zielgerichtet, ob ein Schulranzen ihren Designwünschen entspricht.

2. Es gibt bei uns keine kurzfristig angelegten Unterstützungen im Schulranzenverkauf. Wir unterstützen unsere Partner über die komplette Saison. Ostern, die Hauptsaison der Schulranzen, ist ja vorbei. Zu dieser Zeit unterstützen wir den Handel mit Fachpersonal, das bei der Organisation und Durchführung von „Schulranzenpartys“ hilft. Des Weiteren bieten wir über die komplette Schulranzensaison unseren Fachhändlern Schulungen und Zertifizierungen, wie zum Beispiel die Zertifizierung zum AGR-Fachhändler an (AGR = Aktion Gesunder Rücken). Zusätzlich stellen wir unseren Kunden Dekomaterial, Giveaways und aufwendig gestaltete Kataloge und Endverbraucher-Flyer zur Verfügung. Wir wollen so eine saubere Markenpräsenta- tion am POS unterstützen.

www.hama.de

Tomas Rensing, verantwortlich für Presse & Information bei Coppenrath in Münster:

1. Die Herstellung von Ranzen bedeutet für uns, nicht nur attraktive, sondern auch kinderfreundliche und -sichere Artikel zu gestalten und zu produzieren. Daher arbeiten wir nur mit Partnern zusammen, die unser Vertrauen genießen, nach unseren Vorgaben arbeiten und mit anerkannten Testinstituten kooperieren. Gleichzeitig werden unsere Artikel auch vom TÜV getestet. Grundlage dieser Prüfung ist die DIN 58124. Untersucht werden die verarbeiteten Materialien, die schadstofffrei sein müssen, die Gebrauchstauglichkeit sowie Ergonomie und Wasserdichtigkeit. Wichtig für das DIN-Zeichen sind aber auch die optimalen Maße des Ranzens, die Stärke der Tragriemen und vor allem die Sicherheit. So gibt es beispielsweise auch die Vorgabe, dass mindestens 20 Prozent der Ranzenvorderseite und der Seiten mit fluoreszierendem und 10 Prozent mit retroreflektierendem Material versehen sein müssen. Wichtig war und ist uns aber auch die praktische Handhabung. Denn es wäre beispielsweise blöd, wenn der Deckel beim Herausnehmen von Büchern oder Utensilien immer wieder von alleine zuklappt.

2. Selbstverständlich kommunizieren wir das Testergebnis an den Handel. Auch den Endkunden werden wir durch das am Schulranzen angebrachte Logo „Stiftung Warentest" auf den Test aufmerksam machen, um seine Kaufentscheidung zu unterstützen. Weitere Maßnahmen – unabhängig vom Ergebnis – sind, dass sich seit einigen Jahren gezeigt hat, dass der Handel gerne Ranzensets anbietet, die neben dem Ranzen auch Sportbeutel, Brustbeutel und Federmäppchen beinhalten. Dieser Nachfrage sind wir selbstverständlich nachgekommen und werden Sets auch weiterhin im Programm haben. Zur Unterstützung des Handels wurde außerdem ein umfangreicher und informativer Folder erstellt.

www.coppenrath.de

Thomas Prechtel, Geschäftsführer G. A. Steinmann Lederwarenfabrik in Nürnberg:

1. Das Thema Sicherheit sollte bei der Auswahl eines Schulranzens, zum Wohl des Kindes, immer an erster Stelle stehen. Denn nur ein Ranzen, welcher der DIN 58124 entspricht, trägt zur höchstmöglichen passiven Sicherheit bei. Die Stiftung Warentest sagt ganz klar: „Je leichter, desto besser“. Unser DerDieDas-„Fliegengewicht“ war der leichteste getestete Schulranzen. Im Hinblick darauf, was Kinder täglich an Schul- und Lernmitteln schleppen müssen, werden die Eltern immer ein Augenmerk auf das Eigengewicht des Schulranzens haben. Ein weiteres wichtiges Verkaufsargument ist das Preis-/Leistungs-Verhältnis: Top Qualität zu einem bezahlbaren Preis.

2. Wir werden unsere Händler mit einem zusätzlichen POS-Paket (DIN A2-Kissenplakat, Produktanhänger mit dem Testergebnis und einem Info-Folder zum Testergebnis) ausstatten.

www.derdiedas-ranzen.de

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