Warengruppe mit hohem Stellenwert
- 15.05.2012
- Papeterie
- red.
Herr Bork, wie ist das Kalendergeschäft 2012 bei KV&H gelaufen?
Bork: Wir sind mit dem Kalendergeschäft 2012 über alle drei Marken Harenberg, Heye, Harenberg sehr zufrieden. Wir resümieren ein Plus zum Vorjahr, das den Gesamtmarkt spiegelt. Der Umsatz vor allem im PBS-Handel ist seit einigen Jahren wachsend. Es zeigt sich, dass die Warengruppe Kalender auch in dieser Branche einen immer höheren Stellenwert erreicht.
Wie richten Sie angesichts dieser Entwicklung den Vertrieb aus? Welche Rolle spielt der PBS-Fachhandel, welche die großen Kaufhäuser?
Bork: Die Vertriebswege verschieben sich natürlich. Die großen Kaufhäuser haben in den letzten zwei Jahren sehr potente Standorte geschlossen. Darunter leiden alle Lieferanten. Das Online-Geschäft nimmt daher ohne Frage zu. Wir beobachten das, verpflichten uns aber weiterhin auf das Verkaufsgeschäft in Partnerschaft mit dem stationären Handel.
Beobachten Sie Fachhändler, die im Kalendergeschäft besonders gut abgeschnitten haben und was macht Ihrer Ansicht nach deren Erfolg aus?
Bork: Die meisten Händler erkennen im Kalendergeschäft wachsendes Potenzial. Wir beobachten, dass viele Händler ihr Kalendersortiment stärker in den Fokus stellen als noch vor vielen Jahren. Es wird früher im Jahr und deutlich aufmerksamkeitsstärker präsentiert, und nicht zuletzt werden die Schaufenster in den abverkaufsstarken Monaten dekoriert. Wir beobachten immer wieder, dass vereinzelte Händler tolle Kalenderdekos zaubern und damit auch eine umsatzstarke Produktgruppe unterstützen.
Man hört, auch teurere Kalender konnten im vergangenen Jahr zulegen, wie war es bei KV&H? Wie haben sich die Preisschwellen verändert?
Bork: Die Durchschnittspreise der Kalender aus der KV&H sind gestiegen. Das ist sicher auch Beleg dafür, dass das Überangebot der Billigkalender seinen Zenit überschritten hat. Der Endkunde sehnt sich nach Qualität und wieder mehr nach der Erfüllung seiner Bedürfnisse an einen schönen, schicken und funktionellen Kalender.
Dennoch, gerade viele PBS-Händler wagen sich nicht an Produkte über 20 Euro. Glauben Sie, dass Händler hier Potenziale ungenutzt lassen und weshalb?
Bork: Wir müssen hier zwischen Büro- und Bildkalendern unterscheiden. Für den PBS-Handel sind Kalender immer schon wichtig gewesen. Für Bildkalender stellen wir fest, dass es bei vielen PBS-Händler noch preisliche Hemmschwellen bei Kalendern gibt. In der Tat gibt es hier ungenutzte Potenziale, die wir allerdings auch gemeinsam mit unseren Kunden aufdecken wollen.
Die Kataloge der großen Kalenderverlage decken heute sämtliche gut verkäufliche Themen ab. Andererseits: Wo sehen Sie da noch die Differenzierungsmöglichkeiten?
Hammer: Unsere drei Marken Harenberg, Heye und Weingarten weisen sehr klare, sich unterscheidende Programmprofile auf, auch oder gerade im Hinblick auf die Mitbewerber. Harenberg mit seiner Expertise für Wissenskalender und den kleinformatigeren Bildkalender hat mit seinem Programm eine klare und unangefochtene Alleinstellung. Dasselbe gilt für Heye mit dem ausgeprägten Schwerpunkt auf Humor, Entertainment und starken Lizenzen in zudem anderen Preissegmenten. Und schließlich Weingarten als Garant für besondere Qualität bei Fotografien und Design. Alle drei Marken haben aber mit den anderen Kalenderverlagen gemein, dass wir gut verkäufliche Themen gleichermaßen anbieten wollen und müssen. Die „Pflicht“-Themen sind uns ein zentrales Anliegen, indem wir versuchen, sie besonders gut zu machen. Die Differenzierung liegt in indes in der Kür und nicht in der „Pflicht“. Was die Kür betrifft: Wir bemühen uns, interessante Themen und Fotografen zu entdecken, attraktive Lizenzen zu ergattern und besondere Designs und Verarbeitungen zu entwickeln.
Welche Trends bei den Produkten beobachten Sie für die kommende Kalendersaison 2013?
Hammer: Thematisch sind die klassischen Themen Katzen, Pferde, Landschaften ausgereizt. Das besondere Thema wird gesucht. Wir haben sehr gute Erfolge mit vermeintlichen „Nischenthemen“ wie Mops, Echsen, Fröschen, Wölfen oder auch Wissenskalendern wie „Einstein für Quantendilettanten“. Auffällig ist, dass die Kalender immer wertiger werden, was nicht unbedingt bedeutet, dass sie teurer sein dürfen. Das betrifft sowohl die Themenauswahl als auch das Design und die Verarbeitung. Es wird beispielsweise immer stärker mit Veredelungen wie Lacken, Prägungen gearbeitet. Auch ist in diesem Bereich unsere Platin-Edition im hochpreisigen Segment sehr erfolgreich.