IT muss auf den Stundenplan
- 17.03.2010
- Papeterie
- red.
Mehr als 500 Schüler verlegten ihren Unterricht während der Messe in ein „digitales Klassenzimmer“ auf dem Microsoft-Stand und testeten den Unterricht mit aktueller IT. Zum Einsatz kamen in Hannover unter anderem die Onlinekommunikationsplattform Live@EDU, diverse Notebooks, Netbooks, Surface-Tische mit multitouch-fähigen Bedienoberflächen sowie interaktive Whiteboards und Videokonferenz-Technologie.
Mehrmals täglich zeigten Schüler und Lehrer, wie der Einsatz von PC, Internet & Co. zu Spaß an eigenverantwortlichem Lernen beitragen kann. Die Schulklassen konnten in dem Muster-Klassenzimmer an Lerninseln sowohl miteinander arbeiten und lernen als auch sich via moderner Kommunikationsmittel mit externen Klassen und Experten austauschen. Unter anderem konnten so die Schüler einer 6. Klasse der spanischen Europaschule Berlin ein Austauschprogramm gemeinsam mit den per Videokonferenz zugeschalteten Schülern in Sevilla vorbereiten.
Hintergrund hinter dem digitalen Klassenzimmer war es, die Bedeutung der IT für den Zugang zu Wissen deutlich zu machen. Sie unterstützt im Idealfall nicht nur den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Schülern, Lehrern und Schulen, sondern verschafft neue Lernerlebnisse, fördert die Kreativität und die Medienkompetenz der Schüler. „Wir müssen unsere Schüler fit für die Zukunft machen. Davon sind wir allerdings noch weit entfernt“ argumentiert etwa Zukunftsforscher Klaus Burmeister. Schließlich sei die Informationsgesellschaft nicht mehr ohne Computer und Internet denkbar. Im Jahr 2014 werde laut einer IDC-Studie in neun von zehn Jobs Computerwissen gefragt sein.
Die einhelligen Wünsche nach mehr IT in den Schulen werden auch durch eine aktuelle Umfrage, die TNS-Infratest im Auftrag von Microsoft unter Lehrern, Schülern und Eltern durchgeführt hat, untermauert. Demnach bemängeln über 60 Prozent der Schüler, dass Computer und Internet im Unterricht noch die Ausnahme sind. Aber auch 90 Prozent der Eltern sowie 86 Prozent der Lehrer meinen, Kinder und Jugendliche sollten in der Schule den Umgang mit Computer, Internet und Software lernen. Und 92 Prozent der Mütter und Väter halten IT-Kompetenz für eine Schlüsselqualifikation, um sich in der Informationsgesellschaft zurechtzufinden. Dennoch sieht sich nur rund die Hälfte (53 Prozent) der Eltern in der Pflicht, IT-Wissen zu vermitteln. 42 Prozent weisen diese Aufgabe den Schulen zu. Doch im Unterricht sind neue Medien die Ausnahme. Nur 39 Prozent der Schüler geben an, in der Schule den Umgang mit Computer und Internet zu lernen. Der geringe Einsatz moderner Medien ist aber nicht nur eine Frage der Ausstattung, sondern auch der Kenntnisse der Lehrer. Rund 90 Prozent der Pädagogen müssen sich ihr Wissen über Computer und Internet selbst beibringen. Daher sind die Schüler derzeit meist allein im Netz: Knapp 80 Prozent von ihnen bringen sich den Umgang mit den neuen Medien selbst bei. „Wir brauchen ein Investitionsprogramm für Bildung“, lautete entsprechend die Forderung von Achim Berg, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. „Wir benötigen Investitionen in die IT-Ausstattung und -Lehrerausbildung, um spürbare Fortschritte bei der Nutzung neuer Medien im Unterricht zu erzielen.“