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Mehr als ein Lippenbekenntnis

Der bewusste Umgang mit Ressourcen hat bei Marabu Tradition. Mit der Veröffentlichung des ersten Umweltberichts zeigt der Farbenhersteller, dass sein Engagement die gesetzlichen Mindestanforderungen weit übertrifft.

Rund 95 Prozent der Marabu-Produkte werden auf Wasserbasis hergestellt.
Rund 95 Prozent der Marabu-Produkte werden auf Wasserbasis hergestellt.

Schon länger setzt Marabu auf 100 Prozent CO2- neutralen Ökostrom: Vor dem Hintergrund der Endlichkeit fossiler Ressourcen und dem Gefahrenpotential anderer Energieträger entschied sich das Unternehmen bereits 2007 für CO2 -neutralen Strom, der zu 98 Prozent aus Wasserkraft und den übrigen zwei Prozent aus Biomasse hergestellt wird. Auf den Einsatz fossiler Brennstoffe wird komplett verzichtet. Intelligente und energieeffiziente Beleuchtungs- und Heizsysteme sollen helfen, möglichst viel Energie zu sparen. Der Neubau des Werks für Kreativfarben in Bietigheim-Bissingen, das seit 2004 in Betrieb ist, wurde mit aktueller Gebäudeleittechnik ausgestattet.

„Durch die kontinuierliche Dokumentation von Kennzahlen im Umweltcontrolling können wir unsere Fortschritte sehr gut verfolgen. 2010 konnten wir eine Energieeinsparung von satten acht Prozent pro Kilogramm produzierter Farbe im Vergleich zum Vorjahr erzielen“, bestätigt Rolf Simon, der in der Marabu Geschäftsführung die Bereiche Produktion und Logistik, Einkauf und Personalwesen sowie Qualität, Umwelt und Sicherheit verantwortet. Entscheidend dabei sei, „dass sich die Maßnahmen rechnen und keine zusätzlichen Kosten an die Kunden weitergeben werden müssen.“

So sollen noch in diesem Jahr die Pumpen im Heizungssystem durch energieeffizientere Pumpen ausgetauscht werden. Im Moment werden die Verpackungen der Produkte mit dem Ziel optimiert, die Umweltbelastungen so gering wie möglich zu halten. „Wir sind ein chemischer Betrieb, der fortlaufend daran arbeitet, seine Umweltauswirkungen zu minimieren“, erklärt Rolf Simon. Für 2012 ist die Einführung eines Energie-Management-Systems nach DIN EN 16001 geplant.

Rolf Simon ist Mitglied der Marabu-Geschäftsführung und verantwortet die Bereiche Produktion und Logistik, Einkauf und Personalwesen sowie Qualität, Umwelt und Sicherheit.
Rolf Simon ist Mitglied der Marabu-Geschäftsführung und verantwortet die Bereiche Produktion und Logistik, Einkauf und Personalwesen sowie Qualität, Umwelt und Sicherheit.

Damit führt Marabu eine lange Tradition fort. Schon wenige Jahre nach der Unternehmensgründung im Jahr 1859 setzte mit dem Beginn der Produktion von Zeichengeräten und Künstlerfarben die Auseinandersetzung mit den auch heute noch aktuellen Fragen rund um die Themen Energiebedarf, Abfallentsorgung und Abwasserreinigung ein. Besonders in den letzten 20 Jahren wurde dieses Bewusstsein im Umgang mit den Ressourcen sowie die Vermeidung von Emissionen und Immissionen weiterentwickelt und deutlich stärker in die Unternehmensplanung und die Prozesse integriert. Darin drückt sich aus Sicht der Geschäftsführung ein zeitgemäßes Selbstverständnis der Verantwortung aus: „Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz von Mensch und Natur.“

Entsprechend spiegelt sich dieses Engagement auch in der Organisationsstruktur von Marabu wider. Der betriebliche Umweltschutz gehört organisatorisch zum Zentralbereich Qualität, Umwelt und Sicherheit. Seit über 20 Jahren ist eine Beauftragte für Umweltmanagement und Gefahrgut im Unternehmen tätig. Dabei handelt es sich um eine Stabstelle, die direkt an die Geschäftsführung berichtet. Jedes Jahr wird ein Umweltprogramm aufgestellt, das sechs bis acht Projekte umfasst, so beispielsweise die Erneuerung des Beleuchtungssystems zur Einsparung von Strom.

Seit 1998 bekennt sich Marabu freiwillig zu der weltweiten Responsible-Care-Initiative, einem umfassenden Programm zum verantwortlichen Handeln der Chemischen Industrie in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Jedes Jahr wird die Verbesserung anhand von Umweltkennzahlen beobachtet, die über Fragebögen erfasst und ausgewertet werden. Diese Daten betreffen zum Beispiel die Entwicklung der CO2 -Emissionen oder die Anzahl der Schadensereignisse. Eine Veröffentlichung der Daten erfolgt dann im jährlichen Responsible Care-Bericht des Verbands der Chemischen Industrie. Auch bei den Produkten selbst legt Marabu größten Wert auf Umweltfreundlichkeit. Zu den Vorzeigeartikeln gehört die Fingerfarbe. Sie entspricht den europäischen Sicherheitsnormen DIN EN 71-3 und 71-7, die strikte Grenzwerte, besonders für Produkte, die von Kindern genutzt werden, vorsehen. Die eingesetzten Konservierungsstoffe und Pigmente stammen aus dem Kosmetikbereich und sind besonders für die Eigenschaften der menschlichen Haut entwickelt. Inzwischen werden rund 95 Prozent der Produkte auf Wasserbasis hergestellt. Für den Handel und den Kunden gut sichtbar, wird dies mit Symbolen und Logos verdeutlicht.

Zudem sollte auch die Nutzung der Produkte die Umwelt nicht zusätzlich belasten. Deshalb hat Marabu zwischen 2008 und 2011 die Porzellan- und Glasfarben und -Painter auf Rezepturen umgestellt, die ohne Einbrennen im Backofen spülmaschinenfest werden. Bei der Anwendung der Farbe sparen die Endverbraucher damit 100 Prozent des ansonsten anfallenden CO2 ein. „Letzten Endes ist die Zufriedenheit der Anwender beim Gebrauch und Ergebnis unserer Produkte das wichtigste Instrument“, erläutert Kirsten Rohde, die seit Oktober letzten Jahres als Marketing Director Creative bei Marabu tätig ist. „Denn nichts übertrifft die gute Erfahrung, die man mit einem Markenprodukt macht und die persönliche Weiterempfehlung.“

Kirsten Rohde, Marketing Director Creative bei Marabu
Kirsten Rohde, Marketing Director Creative bei Marabu

Nachgefragt bei …

… Kirsten Rohde, Marketing Director Creative bei Marabu

Wie war die Resonanz auf Ihren ersten Umweltbericht, den Sie im März vorgelegt haben?

Von unseren Kunden haben wir sehr positive Resonanz erfahren. Besonders einige Großkunden aus dem Druckfarbenbereich, wie Lego und Sony, waren sehr angetan von unserem, für ein mittelständisches Unternehmen vergleichsweise umfangreichen, Engagement für den Umweltschutz. Überrascht hat viele Kunden, dass Marabu schon so ungewöhnlich früh die Verantwortung für Mensch und Umwelt wahrgenommen hat. Bereits 1888 wurde eine Schlamm-Sammel-Anlage entwickelt und 1920 richtete die Gründerfamilie Martz eine Abwasser-Reinigungs-Anlage mit Ölabscheider ein. Diese Philosophie ist also seit Beginn der Firmengeschichte bei Marabu bis heute tief verwurzelt. Unseren ersten Umweltbericht haben wir bei der SGIA, dem weltweiten Druckfarbenverband, eingereicht und mit Freude und einigem Stolz den „Sustainability Recognition Award 2011“ für unser Umweltmanagement erhalten.

Wie setzen die Marabu-Mitarbeiter „Nachhaltigkeit im Alltag“ ganz konkret um?

Nachhaltiges Handeln beginnt bei Marabu im Arbeitsalltag mit profanen Dingen, wie Abfalltrennung für maximales Recycling oder Stromeinsparungs-Maßnahmen. Tolle Ergebnisse konnten wir durch den Marabu-Verbesserungsprozess erzielen. Ein Programm, bei dem alle Mitarbeiter Prozesse und Materialeinsatz bei ihrer täglichen Arbeit durch eigene Ideen effizienter gestalten können. So konnten zum Beispiel allein im Bereich Abfüllung Materialkosten im Wert von 5000 Euro eingespart werden. Durch solche Ideen tragen alle Mitarbeiter zur Schonung von Ressourcen, enormer Abfallreduktion und Senkung von Herstellungskosten bei.

Wie kommunizieren Sie Ihr Engagement im Bereich Umweltschutz in Richtung Handel und Endkunde?

Unser erster Umweltbericht ist ein großer Schritt in die Veröffentlichung unseres Engagements für den Umweltschutz. Der Bericht ist auf unserer Homepage für alle Interessierte zugänglich und einsehbar. Mit Symbolen und Logos, welche zum Beispiel die wasserbasierende Eigenschaft auf einen Blick verdeutlicht, wird auf den Verpackungen und den Etiketten der Produkte gearbeitet. Detaillierter wird in Prospekten und Katalogen auf die Qualität der Produkte eingegangen. Letzten Endes ist die Zufriedenheit der Anwender beim Gebrauch und Ergebnis unserer Produkte das wichtigste Instrument. Denn nichts übertrifft die gute Erfahrung, die man mit einem Markenprodukt macht und dessen persönlicher Weiterempfehlung.

www.marabu.de

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