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Morphologische Gesetzmäßigkeiten

Viele der in Zusammenarbeit von Helit, Walter Zeischegg und der Ulmer Hochschule für Gestaltung entwickelten Produkte befinden sich noch heute im Sortiment des Kiersper Büroartikelherstellers, der seiner Design-Orientierung konsequent folgt.

Nur 15 Jahre lang, von 1953 bis 1968, gab es die Hochschule für Gestaltung in Ulm. Heute gelten sie und ihre führenden Designer Max Bill, Otl Aicher und Walter Zeischegg als Kristallisationspunkt der „klassischen Moderne“ in der Produktgestaltung nach dem zweiten Weltkrieg. Die Kooperation zwischen dem Kunststoff-Pionier aus dem Sauerland und der HFG Ulm, der Nachfolgerin des Bauhauses, begann im Jahre 1966. Die Unternehmer-Familie Hefendehl entwickelte Konzepte für die Nutzung der fast unbegrenzten Verarbeitungs- und Formgebungsmöglichkeiten mit Kunststoff, und in Ulm wurde der Bauhaus-Funktionalismus der 30er Jahre weiter entwickelt und in Frage gestellt. Für Zeischegg war eben nicht nur die Funktion für die Formgebung zuständig, sondern morphologische und geometrische Gesetzmäßigkeiten. Für die Ulmer galten nicht allein funktionale Erwägungen, sondern auch eine organische Formensprache: „Wenn wir von den Formen der Natur sprechen, so denken wir an solche, die besonders vollkommen sind.“

Der von Zeischegg für Helit entworfene Wellenaschenbecher ist heute ein Klassiker.
Der von Zeischegg für Helit entworfene Wellenaschenbecher ist heute ein Klassiker.

Der von Zeischegg für Helit entworfene Wellenaschenbecher ist heute ein Klassiker.Ein berühmtes und bis heute von Helit hergestelltes Beispiel dieser Zusammenarbeit von Kunststoffverarbeitung und neuer Formensprache aus Ulm ist der stapelbare Aschenbecher „sinus“ aus dem Jahr 1968, der bei Helit zunächst in leuchtendem Orange gefertigt wurde. 2003, beim 50. Geburtstag der HFG, wurde dieser „Wellenascher“ als Riesen-Skulptur ausgeführt und im Schatten des Ulmer Münsters als Jubi- läums-Symbol aufgestellt.

Nach der Schließung der HFG im Jahr 1968 machte Walter Zeischegg sich selbstständig und arbeitete nun hauptsächlich für seinen Büroprodukte- Kunden, bis er 1983 in Ulm starb. Mehr als siebzig designorientierte Produkte haben Helit und Zeischegg gemeinsam entwickelt, neun davon sind bis heute im Helit-Sortiment. Neben dem Wellenaschenbecher sind dies drei weitere Aschenbechermodelle, zwei Papierkörbe, eine Ablageschale und ein Stifteköcher.

Nach Zeischeggs Tod übernahm sein langjähriger Mitarbeiter, der Diplom-Designer Bernd Brüssing, die Designentwicklung bei Helit. Aus dieser Kooperation entstanden weitere 150 Produkte, die das Sortiment von Helit bis heute maßgeblich bilden und charakterisieren. Helit ist seiner Design-Orientierierung konsequent gefolgt. Heute arbeiten die Designer Lord Norman Foster, Stefano Giovannoni und F. A. Porsche für das Unternehmen.

www.helit.de

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