„Mit den Händen entspannen, lernen und lenken“
- 30.04.2013
- Papeterie
- red.
Wenn Unternehmensberater Michael Pellny Führungskräfte zu einem Strategieworkshop einlädt, dann lässt er sie „mit den Händen denken“. Mit erstaunlichen Ergebnissen: In interdisziplinären Gruppen, ohne Vorgaben, was die jeweilige Umsetzung angeht, entstehen plastische Abbildungen von Leitbildern oder der eigenen Unternehmensvision. Bereits im Entstehungsprozess zeichnet sich zumeist ab, wie mit Stärken und Schwächen umgegangen wird und wie sich die Wahrnehmung verändert. „Themen wie Strategie, Leitbild-Prozesse und Werte mit kreativem Tun anzugehen, ist sicher ein klein wenig revolutionär“, räumt Michael Pellny ein. „Andererseits ist Kreativität längst als Erfolgsfaktor etabliert. Es ist also absolut zeitgemäß, in Seminaren und Workshops Material zu verwenden, das die Kreativität fördert.“
Wenn man überlegt, wie viele Unternehmen es in Deutschland gibt, die derzeit ihre Positionierung, ihre strategische Ausrichtung oder Philosophie an die Veränderungen im Markt anpassen möchten, dann ist klar, wo groß die Zielgruppe ist, die der Verband Hobby-Kreativ mit „Creative Business“ im Visier hat. „Mit der traditionellen Konzentration auf das Anlass- und Ergebnisbasteln werden wir niemals mehr als vier Prozent der Endverbraucher erreichen“, erklärt Manfred Pulst, Vorsitzender von Hobby Kreativ. „Unser Konzept erweitert demgegenüber den Markt, indem es Kreativarbeit nicht mehr nur vom Ergebnis her denkt, sondern für neue Zielgruppen attraktiv auflädt.“
„Creative Wellness“ ist ein weiteres wichtiges Thema, das der Industrie und dem Handel neue Kunden bringen soll. In ausgewählten Workshops wurden bei Unternehmern, Schülern und den Teilnehmern eines Yogakurses mit den Material-Sets der Verbandsmitglieder neue Energien freigesetzt. Ausdrücklich stand nicht das Ergebnis im Blickpunkt, sondern die Intuition, die das freie Spiel der Hände erzeugte.
Der dritte Bereich ist „Creative Education“. Auch hier adressieren die acht Hersteller C. Kreul, die Creative Hobbies Group, efco, Fiscars, Hotex, Marabu, Rayher und Staedtler neue Zielgruppen. Christian Röhrig; Kunstpädagoge und Referent des Europagremiums für Kreativitätsförderung lässt beispielsweise seine Schüler ihre Zukunftspläne abbilden: „Kreativität ist eine Schlüsselqualifikation der Zukunft, wir müssen sie also bei Kindern unbedingt fördern. Wir wecken die Lust am Tun und legen damit einen Grundstein für die persönliche Entwicklung und die Entfaltung der eigenen Fähigkeiten.“ Seine Erfahrung ist, dass sich mit kreativer Energie, viele Aufgaben leichter bewältigen lassen: „Kreative Energie ist der positive Beschleuniger für neue Lösungsansätze. Das wird schnell deutlich, wenn man jungen Menschen über die Schulter blickt, die ihre Zukunftsvision mit den Händen erarbeiten.“
Großen Zuspruch fand die Vorstellung des Konzepts auf der Creativeworld in Frankfurt. In seinem Vortrag „Wie kreative Energie funktioniert“ zeigte Claudius Bähr von der Agentur claudiusbähr + friends den Teilnehmern des Symposiums anschaulich, wie diese neue Sichtweise kreative Energie erzeugen und neue Märkte erobern kann: „Kreativität ist unser Antrieb, schon von Berufs wegen sind wir darauf angewiesen, immer neue Ideen zu entwickeln. Im anspruchsvollen Agenturalltag hilft ein kreativer Break, den Kopf wieder frei zu bekommen und Platz für neue Gedanken zu schaffen.“ Wie das zu schaffen ist? Eine Farbschlacht zur Teambildung kann beispielsweise ungeahnte Perspektiven eröffnen. Claudius Bähr und sein Team haben es ausprobiert: „Sekundenschnell entsteht eine mächtige Eigendynamik und das ganze Team lässt sich auf den Farbrausch ein – jeder auf seine eigene Art. Zurück am Arbeitsplatz spürt man unmittelbar die aufgeladene Stimmung.“