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Mit Digital Signage die Kunden zurück in die Läden locken

Wie der Ladenbau mit multifunktionalen Systemeinrichtungen die anspruchsvollen technischen Herausforderungen löst, um die Multimediaanwendungen in das Store-Design einzubinden, erläutert Daniel Erhardt, Geschäftsführer des dlv-Netzwerk Ladenbau.

Daniel Erhardt: „Die Produkte, die sich für Digital Signage eignen, erfordern in der Regel Kommunikation und Inszenierung und sind daher eher im Mittel- und Hochpreissegment zu finden.“
Daniel Erhardt: „Die Produkte, die sich für Digital Signage eignen, erfordern in der Regel Kommunikation und Inszenierung und sind daher eher im Mittel- und Hochpreissegment zu finden.“

,Der stationäre Handel entwickelt, unter dem zunehmenden Wettbewerbsdruck des E-Commerce, derzeit vielversprechende Gegenstrategien, um die Kunden wieder zurück in die Läden zu locken. Es entstehen punktuell Ansätze eines echten Multi-Channel-Vertriebs, der den klassischen Retail um die Module erweitert, die aus den Onlinestores bereits bekannt und etabliert sind. Für diese Kombination wurde der Begriff „Click & Mortar“ geprägt – dort, wo mit „Mausklick und Mörtel“ der elektronische Absatzkanal und das stationäre Geschäft zusammenkommen. Mit multifunktionalen Systemeinrichtungen löst der Ladenbau die anspruchsvollen technischen Herausforderungen, um die Multimediaanwendungen professionell in das Store Design einzubinden.

Die Stärken des E-Commerce sind bekanntermaßen die erläuternden Informationen zum Produkt, die Möglichkeit der individuellen Produktkonfiguration, der Aufruf des eigenen Kundenprofils oder die – hoffentlich – positiven und dadurch hilfreichen Bewertungen anderer Kunden. Diese unterschiedlichen Features lassen sich ausgestattet mit einer intuitiv einfachen Navigation auf das jeweilige Produkt abgestimmt und unmittelbar daneben platziert direkt an den Point of Sale (PoS) bringen. Damit setzt der stationäre Handel neue Impulse und gibt dem Kunden einen digitalen Mehrwert, der das haptische und emotionale Erlebnis des Shoppens optimal ergänzt. Diese Verkaufsbegleitung durch Multimedia wird als Digital Signage bezeichnet und findet neben dem PoS oft auch an einem zentralen Point of Interest (PoI) seinen Platz. Die Produkte, die sich für Digital Signage eignen, erfordern in der Regel Kommunikation und Inszenierung und sind daher eher im Mittel- und Hochpreissegment beispielsweise der Consumerelektronik oder dem Fashionbereich zu finden.

Das dominierende Ladenbausystem für diese Produktgruppen ist die horizontale, vertikale oder auch punktuelle Einhängeschiene, deren interessante Weiterentwicklung zum Multimediasystem in den letzten Monaten dem Markt vorgestellt wurde. Aus der gleichen Einhängeschiene wird Hoch- oder Niedervolt für Elektronikgeräte oder Beleuchtung genauso abgegriffen wie die Datenverbindung, die verschiedenste Wiedergabemedien weltweit mit Inhalten vom Zentralserver versorgen.

Rund um den Produktträger können je nach Bedarf Tablets, Bildschirme, hinterleuchtete Fotodrucke oder Beleuchtungselemente mit den klassischen Ladenbaukomponenten wie Fachböden, Kleiderbügelhalter und Blisterhaken kombiniert werden. Sobald der elektronische Spiegel, der eine virtuelle Anprobe ermöglicht, marktreif ist, ließe sich auch dieses Gerät ohne Installationsaufwand in die vorhandene Multimediawandplatzierung integrieren.

Die Montage eines Tablets ist in diesem System genauso einfach wie heute das Umhängen eines Glasbodenträgers. Hinterleuchtete Fotografien können werkzeuglos gegen Stoffbespannung oder Holzpaneele getauscht werden ohne in den tragenden Aufbau des Wandsystems einzugreifen.

Ein multifunktionales Auslagesystem liefert an PoS und PoI zusätzliche Informationen zum Produkt. (Graf ik: K raiss GmbH)
Ein multifunktionales Auslagesystem liefert an PoS und PoI zusätzliche Informationen zum Produkt. (Graf ik: K raiss GmbH)

Da die klassischen Schienensysteme optisch von den neuen Multimediaschienen nicht zu unterscheiden sind, reicht es aus, bestimmte Schwerpunktbereiche der Ladenfläche für diese Multimediaanwendungen auszurüsten und trotzdem ein durchgängig einheitliches Storedesign zu wahren. Die immer schnelleren evolutionären Veränderungen im Internetauftritt eines Onlinestores können mit diesen hochflexiblen Ladenbausystemen auch im klassischen Handel in einer Intensität nachvollzogen werden, die einer echten Neueröffnung nicht mehr viel nachsteht – und das zu einem Bruchteil der Kosten.

Es ist absehbar, dass auch die Systemregalhersteller diesen Ball aufgreifen und wohl spätestens zur EuroShop Lösungsansätze für das Digital Signage im Stahlregal vorstellen werden. Die Kunden dürfen gespannt sein, was die Storedesigner, Ladenbauer und Retailer in den nächsten Jahren aus dieser neu erschlossenen „Multimediatoolbox“ für eine Vielfalt an aufregenden Produktwelten und konkreten „Mehrwert-Apps“ für den Kunden von Morgen inszenieren werden. Wenn so mit Click & Mortar die bekannten Stärken des stationären Handels wie die real erfahrbare Produkthaptik und natürlich die sofortige Verfügbarkeit der Ware mit den Vorteilen des Onlinehandels kombiniert werden, lässt sich manch eine Kaufentscheidung von der heimischen Couch wieder in die Ladenpassage verlagern.

www.netzwerk-landenbau.de

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