Sortimente ins rechte Licht gesetzt

Die Lichtarchitektur – eine solche ist heute für ein optimales Beleuchtungsergebnis erforderlich – hat sich im letzten Jahrzehnt permanent weiterentwickelt und in allen Einzelhandelsbranchen enorm an Bedeutung gewonnen. Neuschöpfungen von Leuchten und Lampen verhelfen dem Einzelhandel lichttechnisch zu neuem „Glanze“. Das „passende Licht” zu finden erfordert komplexe Überlelgungen.Wie wirkt sich das Licht auf den Menschen und die Ware aus und was ist dabei zu beachten? Aus Sicht der Wissenschaft ist bekannt: Der Mensch sieht seine Umwelt als Form, Licht und Farbe. Vereinen sich diese Merkmale harmonisch, fühlt sich der Mensch wohl. Außerdem ist aus der Physik bekannt: Weißes Licht, ob künstliches oder Tageslicht, setzt sich aus Strahlung von unterschiedlichen Wellenlängen zusammen. Künstliches Licht enthält je nach Lampentyp unterschiedliche Farbanteile aus dem Spektrum des Sonnenlichts.

Das Medium Licht Deckenintegrierte, kardanisch gelagerte Einbau-Schwenkstrahler.Alle sichtbaren Gegenstände haben Körperfarben, die nur dann farblich erscheinen, wenn das auftreffende Licht die Spektralbereiche enthält, die diese Gegenstände reflektieren. Körperfarben in Räumen und Lichtfarben der Lampen bestimmen das Farbklima des Raumes. Um ein individuelles Lichtklima widerzuspiegeln, sollte mit einbezogen werden, dass der Mensch seine Wünsche stets mit Bildern verbindet, da er seine Umwelt größtenteils mit den Augen wahrnimmt. Andererseits reflektiert die spontane visuelle Reaktion jedes Bild als Sympathie oder Abneigung. Trifft nun der „visuelle“ Anreiz auf das eigene Wunschbild zu, wird Interesse bekundet und das Objekt näher betrachtet. Lichtspezialisten kennen diese psychologischen Vorgänge und lassen mittels fantasiereicher Lichtgestaltung eben jene Wunschbilder zur Realität werden. Das Medium Licht zieht Kunden an und gilt somit als eine entscheidende Komponente aus der Sicht des Marketings, um Umsatzzahlen im Einzelhandel stark beeinflussen zu können.

Grundsätzlich lässt sich die Beleuchtung auf der Grundlage nachprüfbarer Gütemerkmale bewerten und unterscheidet sich durch individuelle Lösungen ganz erheblich. Das ist beabsichtigt, denn eigenes Interesse kann nicht auf beliebig austauschbare – und deshalb langweilige – Objekte gerichtet sein. Verdeutlichen lässt sich der Strategieunterschied zwischen Supermarktbeleuchtung und Lichtgestaltung in einem 200 m² großen Fachgeschäft für den gehobenen Bedarf: Es ist notwendig ist, ein eigenständiges Profil zu schaffen. Trotzdem sind die Unterscheidungsmöglichkeiten ungleich differenzierter. Gerade Fachgeschäfte mit vergleichbarem Angebot und in ähnlichen räumlichen Situationen haben die Chance, sich allein mit den Mitteln der Lichtgestaltung individueller und unverwechselbar darzustellen. Letztendlich wählen Kunden nicht nur die Ware, sondern ebenfalls den Ort, wo sie sich wohl fühlen und der ihrem eigenen Wunschbild entspricht. Wer also einen Laden mit dem jeweiligen Lichtequipment ausstaffiert, stellt sich folgende Fragen: Was fesselt eigentlich den Kundenblick? Sind es „nur“ die inszenierten Warenbilder oder sind es auch winzige Leuchten in Glasfaser- oder LED-Technik, die wie Sternchen die dunkle Decke eines Raumes schmücken, oder ist es das Licht von Keramik-Metalldampflampen, das einen hohen, weiten Raum sonnenhell erscheinen lässt?

 „Markante Blickpunkte“Das Leuchten-Kanalsystem ist mit Leuchtstoff-Lampen bestückt und sorgt für eine energiegleichmäßig helle Basis-Ausleuchtung.Von der psychologischen Seite betrachtet weiß man, dass es stets die Überraschung und die Freude am Neuen ist, die den Kunden in seinen Bann ziehen. So erlebt er nicht nur gegensätzliche Bilder als positiv, sondern auch den Ort selbst. Und schlussendlich ist hier der Einzelhändler gefordert, markante Blickpunkte zu inszenieren. So gilt aus der praktischen Anwendung: Selbst die besten Lampen führen nur dann zu einer optimalen Lösung von Beleuchtungsaufgaben, wenn sie richtig eingesetzt werden. Diesbezüglich muss sich der Geschäftsinhaber über die Entwicklung von Beleuchtungssystemen und deren speziellen Eigenschaften und Einsatzgebieten informiert haben. Bekannt ist zwar, dass Lampen und Vorschaltgeräte Wärme abstrahlen, aber weniger wird darauf geachtet: Je höher die Lichtausbeute ist, desto geringer die Wärmestrahlung. So werden heute in der modernen Beleuchtungstechnik überwiegend Leuchten für Keramik- Metalldampflampen in unterschiedlichster Bauform eingesetzt, zum Beispiel als Einbau-Downlights oder Stromschienenstrahler.

Ebenfalls sehr wirtschaftlich sind kompakte Leuchtstoffröhren für Ein- oder Aufbau-Downlights sowie die neue Generation der dünnen „T-16-Leuchtstoffröhren“, die überwiegend als Rasterleuchten und Lichtleisten verwendet werden. Betrieben werden diese Systeme mit elektronischen Vorschaltgeräte- Einheiten. Sie ermöglichen eine optimale Wirtschaftlichkeit im Verhältnis Stromaufnahme zur prozentualen Umsetzung des Lichts. Wer allerdings an der Qualität der Leuchten spart, hat oft Systeme, deren Betriebswirkungsgrad – bedingt durch nicht optimale Reflektoren – weit unter den Möglichkeiten liegt. In der Praxis bedeutet das: Bei einem hohen Leuchtenwirkungsgrad benötigt man weniger Leuchten als bei Leuchten mit geringem Wirkungsgrad. In diesem Fall erhält man trotzdem die gleiche, oft sogar die brillantere Ausleuchtung, und obendrein spart man Investitionskosten sowie Energie.

Die Farbtemperatur der Leuchtmittel – also der Lampen – kann unterschiedlich gewählt werden. So besteht die Möglichkeit, beispielsweise neutralweiße oder warmweiße Lampen einzusetzen, die den Raum und die präsentierte Ware durch die jeweilige Farbtemperatur „kälter” oder „wärmer“ erscheinen lassen. Der modische Handel setzt überwiegend warmweiße Lampen ein, da sich gezeigt hat, dass der Wohlfühleffekt der Kunden hierdurch gesteigert wird. Beide Lichtfarben haben eine sehr gute Farbwiedergabe-Stufe, die eine Voraussetzung für die heutige Warenpräsentation ist. Abzuraten ist vom gleichzeitigen Einsatz neutralweißer und warmweißer Lampen innerhalb eines Objektes, da es zu Irritationen in der Farbbeurteilung der Ware führen kann.

Fazit Wolfgang Bensch ist geschäftsführender Gesellschafter der pb Licht+Konzepte GmbH in Hilden/Rhld.; er entwickelt und plant mit seinem Team komplexe Beleuchtungslösungen für Fachgeschäfte aller Branchen.Aus der architektonischen Beurteilung wird das Licht längst als „vierte Dimension“ angesehen. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten auch die verkaufsfördernden Eigenschaften des Lichts in derWarenpräsentation nachweisen. Dabei spielen folgende Faktoren eine wesentliche Rolle. Durch Licht ist es möglich:

sich als Kunde schneller zu orientieren Schwerpunkte leichter zu erkennendie Produktqualität besser zu beurteileneine angenehme Atmosphäre zu vermittelndie Einkaufsfreude zu erhöheneine angenehme Beleuchtung für das Wohlbefinden und die Arbeitsfreude der Mitarbeiter zu schaffen. Um eine individuelle Beleuchtung zu erzeugen, gilt folgende Faustregel: Sie sollte immer dem jeweiligen Unternehmenskonzept und dem präsentierten Warenangebot entsprechen. Dabei ist es unerlässlich, die Planung derartiger Anlagen von qualifizierten Fachfirmen ausführen zu lassen, um böse Überraschungen zu vermeiden.

www.pb-licht-konzepte.de