Die Evolution schreitet voran
- 25.02.2014
- Top-Themen
- red.
„Der Bedarf unserer Kunden an ganzheitlichen Lösungen, die sowohl die IT, Software und die MPS-Kompetenz darstellen, ist heute sehr groß“, bringt es Frank Eismann, Vorstandsmitglied der winwin Office Network eG und Geschäftsführer der Ditcon auf den Punkt. Für ihn ist daher eine Weiterentwicklung seines Unternehmens vom Spezialisten der Bürokommunikation und dem MPS-Bereich zum Hybridunternehmen mit verschiedenen Geschäftsfeldern die logische Konsequenz.
„Der Trend zu Projekten wird weiter zunehmen“, findet auch Johannes Bischof, Präsident und Geschäftsführer der Konica Minolta Business Solutions Deutschland: „Gerade im Handel sehen wir den Trend, dass Kunden nach der Devise ,buy local – think global‘ agieren. Sie schätzen die Stärken regionaler Partner, wo sie als Kunde ,keine Nummer‘ sind.“
Veränderungsbedarf sieht auch Arno Alberty, geschäftsführender Gesellschafter des AV-Distributors Medium: „Die Digitalisierung der Bürowelt und auch in der Schule beeinflussen bereits zunehmend das Verbrauchsverhalten. Papier und Folgeprodukte sind rückläufig. Es wird weniger gedruckt und entsprechend ist der Hardware- und Supplies-Umsatz schrumpfend. AV- und IT-Technologien wachsen sowieso immer stärker zusammen.“ Seine Analyse: „Die digitale Evolution wird weiter fortschreiten. Veränderungen sind nicht mehr zyklisch, sondern permanent. Wir müssen unsere Sortimente und Serviceangebote dahingehend ständig prüfen, anpassen und erneuern, sonst verlieren wir an Attraktivität im Markt.“
Besagte digitale Evolution betrifft natürlich ebenso den Bereich Druck und Kopie: Matthias Kohlstrung, Leiter Vertrieb und Marketing bei Brother erwartet beispielsweise, dass das zunehmende Bedürfnis von Mobilgeräten zu drucken, verstärkt Impulse setzen werde, ebenso der Bereich Business-Ink. Kohlstrung: „Um MPS ist es ein wenig ruhiger geworden, aber das Thema ist nach wie vor aktuell.
Als wesentlichen Wachstumstreiber sieht Dietmar Nick, Vertriebsdirektor bei Kyocera das Thema Dokumenten-Management: „Wir haben daher massiv in den Ausbau unseres Angebots an Dokumentenmanagement-Lösungen investiert und unser Portfolio durch strategische Kooperationen zu Solution-Anbietern und neuen Produkten erweitert. So können wir sicherstellen, bei Aufträgen beziehungsweise bei der Erbringung von Dienstleistungen noch flexibler zu sein.“
Einig ist man sich bei den Herstellern auch, dass das Geschäft mit Software und Dienstleistungen immer bedeutender wird: Fabian van Hoegee, Canon Partner Channel Director, verweist auf eine Untersuchung des Branchenverbands BITKOM: Danach könne das Geschäft mit Software deutlich zulegen – im laufenden Jahr werde es um 4,9 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro wachsen. Die Umsätze mit IT-Dienstleistungen wie Outsourcing und Wartung sollen um 2,4 Prozent auf 35,7 Milliarden Euro steigen. Schwächer entwickele sich der Markt für IT-Hardware, der in diesem Jahr voraussichtlich um 1,1 Prozent auf 21 Milliarden Euro schrumpfen werde. „Dies unterstreicht den Ansatz von Canon, das Lösungsgeschäft immer weiter voranzutreiben und unsere Partner dabei zu unterstützen, ihren Fokus auf Solutions und Dienstleistungen zu richten“, fasst es van Hoegee zusammen. Und Dietmar Nick ergänzt: „Die Entwicklung birgt ein großes Potenzial für uns als Anbieter von Dokumentenmanagement-Lösungen. Mit dem Ausbau unseres Software-Portfolios haben wir die Weichen gestellt, um Unternehmen bei der Implementierung von Maßnahmen zur Prozessoptimierung noch besser zu unterstützen.“
Doch allen großen Trendthemen rund um Dienstleistungen, Software und Lösungen zum Trotz, spielt weiter die Qualitäten der Hardware eine nicht zu unterschätzende Rolle. Neben den reinen Leistungsdaten sind dabei auch Aspekte wie die Nachhaltigkeit zunehmend gefragt: „Die Diskussion um die Langlebigkeit von Geräten ist nicht neu, aber sie wird aktuell intensiver geführt“, beobachtet etwa Matthias Kohlstrung.
Unterstützung erhält er dabei von Frank Eismann: „Herstellerprodukte einzusetzen, die energiesparend und schadstoffarm arbeiten, wird immer mehr Bedeutung erhalten, und die Hersteller werden diesem Trend folgen.“ Und was noch vor zwei Jahren auf einer CeBIT von den Herstellern in Stein gemeißelt wurde, die Laser-Technologie, werde in Teilbereichen durch Alternativprodukte ersetzt, glaubt Eismann.
Letztendlich wird das Geschäft aber immer noch von Menschen gemacht, und die müssen fit gemacht werden für die sich rapide verändernden Anforderungen. „Wir haben bereits begonnen den Fachhandel in Bezug auf MDS-Potenziale zu qualifizieren und mit zugeschnittenen Trainings sowie Marketing- und Vertriebsmaßnahmen zu unterstützen“, betont etwa Dietmar Nick. Die Bedeutung der Fachhandelspartner hat auch Fabian van Hoegee erkannt – ebenso, dass es hier noch Veränderungsbedarf gibt: „Sie müssen sich stärker als Dienstleister und Service Provider verstehen, um in Zeiten der Konsolidierung erfolgreich zu sein. Beratung, Qualität und Service können letztendlich kaufentscheidend sein.“ Auf die Bedeutung der Mitarbeiter verweist auch Arno Alberty: „Wichtig wird immer mehr, dass wir unsere Mitarbeiter abholen und mitnehmen auf diese Reise. Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter entscheiden hier maßgeblich über den zukünftigen Erfolg der Unternehmung, egal auf welcher Distributionsstufe operiert wird.“
Das sieht Frank Eismann ganz genauso: und setzt daher auf eine hohe, kompetente Dienstleistungsbereitschaft, gut ausgebildetes Personal und die Qualifikation, modernes Lösungsgeschäft in der IT und Bürokommunikation zu vertreiben. Sein Fazit: „Nur wer gut vorbereitet, bestens ausgebildet im Markt tätig ist, wird hier Erfolge erzielen.“