BusinessPartner PBS

Zwischen Tradition und Moderne

Der Generationswechsel im Bürofachhandel ist in vollem Gange. Innovation statt Revolution, lautet das Motto, denn die jungen Unternehmer wissen sehr genau, wo „Altes“ funktioniert und wo „Neues“ entwickelt werden muss.

Trägheit, mangelnde Flexibilität oder die fehlende Bereitschaft, sich mit Innovationen auseinanderzusetzen, diese Eigenschaften kann sich im immer schnelllebigeren Geschäft mit Bürotechnik niemand leisten. Phlegmatisches Agieren oder mangelnde Offenheit für Veränderung sind fatale Fehler, die Unternehmen schnell an den Rand der Existenz treiben können.

„Durch die vielseitigen Einsatzbereiche und die Integration in komplexe IT-Infrastrukturen hat sich unsere Branche enorm gewandelt“, weiß Sebastian Leipold, Vertriebsleiter bei Hees Bürosysteme.
„Durch die vielseitigen Einsatzbereiche und die Integration in komplexe IT-Infrastrukturen hat sich unsere Branche enorm gewandelt“, weiß Sebastian Leipold, Vertriebsleiter bei Hees Bürosysteme.

„Durch die vielseitigen Einsatzbereiche und die Integration in komplexe IT-Infrastrukturen hat sich unsere Branche enorm gewandelt“, weiß Sebastian Leipold, Vertriebsleiter bei Hees Bürosysteme.Im Bürotechnikhandel hat vor einiger Zeit ein Generationswechsel begonnen. Eine junge Unternehmergeneration übernimmt peu à peu das Ruder. Sie sind jung, dynamisch und erfolgreich, gleichzeitig sind sie nah am Markt und kennen die Entwicklungen ebenso wie die Herkunft der Branche. Die Rede ist von Unternehmern wie Robin Morgenstern, Vorstandsvorsitzender des Reutlinger Dokumentenspezialisten Morgenstern, Sebastian Leipold, Prokurist und Vertriebsleiter Bürosysteme bei der Siegener Unternehmensgruppe Hees Bürowelt, oder Sebastian Thies, Verkaufsleiter Bürotechnik beim Stadtlohner Fachhandelsunternehmen Thies Bürotechnik.

Alle drei sind Mitte 20/Anfang 30 und stehen beispielhaft für eine junge Unternehmergeneration, die mit innovativen Ideen am Markt agiert, flexibel auf Anforderungen reagiert und weiß, was sie, vor allem aber was der Kunde will.

„Das Vorurteil, der Bürotechnikhandel sei langweilig und träge, basiert meiner Meinung nach darauf, dass viele Anwender in ihrem Multifunktionssystem noch immer einen einfachen Kopierer sehen“, erklärt Robin Morgenstern. „Oft sind die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten heutiger MFPs überhaupt nicht oder nur unzureichend bekannt und werden lediglich zu einem Bruchteil genutzt.“ Viele wüssten überhaupt nicht, dass man mit den Systemen und den passenden Lösungen sämtlichen Anforderungen im Bereich des Dokumenten-Outputs gerecht werden kann und gleichzeitig die Schnittstelle zu dem immer bedeutender werdenden Bereich DMS (Dokumenten-Management-System) geschaffen wird, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Reutlinger Firmengruppe. Neben der Morgenstern Holding, in der Immobilien und Firmenanteile gebündelt sind, gehört die Morgenstern AG, als operatives Kernstück, sowie die Bierbrauer+Buchwald GmbH in Filderstadt-Plattenhardt zur erfolgreichen Unternehmensgruppe.

Vor allem im Segment Dokumenten-Management sieht Morgenstern noch viel Potenzial, da dem Nutzer viele Möglichkeiten offenstehen, die technologisch anspruchsvoll sind, den Arbeitsalltag erleichtern und Kosten reduzieren. Somit sei die Branche alles andere als langweilig, denn „es gibt aufgrund der ständigen technischen Innovationen kaum einen Wirtschaftszweig mit kürzeren Produktlebenszyklen.“ Dies erfordert von den jungen Unternehmern eine kontinuierliche Weiterentwicklung und ein ständiges Überdenken der Lösungen, um sich vom Markt und Wettbewerb abzuheben.

Für Langeweile gibt es daher auch in Stadtlohn keine Zeit. „Die Produktlebenszyklen haben sich in den letzten Jahren extrem reduziert“, bestätigt auch Sebastian Thies. „Wir als Fachhändler müssen uns diesem Wandel stellen, da bleibt keine Zeit, träge zu sein.“ Seit über 40 Jahren bietet das Familienunternehmen Bürotechnik sowie Büroeinrichtung und Druckdienstleistung an. Seit 2003 ist auch Sebastian Thies, der das Unternehmen als Nachfolger übernehmen soll, mit an Bord und leitet den Vertrieb der Bürotechnik.

„Neue Trends, neue Produkte, mehr Features, kürzere Produktzyklen, damit kommen wir Jungen einfach leichter klar“, findet Sebastian Thies, Vertriebsleiter bei Thies Bürotechnik.
„Neue Trends, neue Produkte, mehr Features, kürzere Produktzyklen, damit kommen wir Jungen einfach leichter klar“, findet Sebastian Thies, Vertriebsleiter bei Thies Bürotechnik.

„Neue Trends, neue Produkte, mehr Features, kürzere Produktzyklen, damit kommen wir Jungen einfach leichter klar“, findet Sebastian Thies, Vertriebsleiter bei Thies Bürotechnik.„Durch die vielseitigen Einsatzbereiche und die Integration in komplexe IT-Infrastrukturen hat sich unsere Branche enorm gewandelt. Wer sich mit den aktuellen Produkten beschäftigt, wird dieses Marktsegment keineswegs als langweilig bezeichnen“, erklärt Sebastian Leipold, Sohn des Hees-Geschäftsführers Manfred Leipold und Vertriebsleiter für Drucker, Kopierer und Multifunktionsgeräte bei Hees Bürosysteme.

Letztendlich geht es für die Händler darum, „durch innovative Lösungen und branchenübergreifende Dienstleistungen die Kunden jeden Tag aufs Neue zu begeistern“, meint Morgenstern. „Fleiß, Ehrgeiz, Lust und Mut“ sind deshalb wesentliche Eigenschaften, die junge Unternehmer heute mitbringen müssen, um erfolgreich zu sein, betont Thies. Zudem ist „ein gutes Urteilsvermögen das A und O“. Als Unternehmer müsse man existenzielle Entscheidungen treffen, findet der 25-Jährige. Hier sei er froh, „das Schiff“ gemeinsam mit seinem Vater zu lenken. Denn „in wichtigen Dingen ist eine zweite Meinung mehr wert als so mancher Schnellschuss.“ Und auch Leipold weiß, dass „junge Unternehmer die Fähigkeit mitbringen müssen zu erkennen, wo ‚Altes’ funktioniert und wo ‚Neues’ entwickelt werden kann.“

Insgesamt ergibt dies eine Mischung, die das Geschäft Tag für Tag reizvoll macht. „Da unsere Produkte in nahezu allen Wirtschaftszweigen benötigt und eingesetzt werden, ergeben sich ständig wechselnde Anforderungen und Ansprüche, auf die man individuell eingehen muss. Ein spannender Alltag ist die logische Konsequenz“, erzählt Morgenstern. Und auch Thies findet, dass der besondere Reiz vor allem in der Abwechslung liege. „Die verschiedenen Produkte, die unterschiedlichen Branchen, die wir bedienen, die Art und Weise, wie wir verkaufen“, all dies mache die Arbeit immer wieder spannend.

Im Gegensatz zur älteren muss „die junge Generation jedoch ein globaleres Denken an den Tag legen“, erklärt Robin Morgenstern, Vorstandsvorsitzender der Morgenstern AG.
Im Gegensatz zur älteren muss „die junge Generation jedoch ein globaleres Denken an den Tag legen“, erklärt Robin Morgenstern, Vorstandsvorsitzender der Morgenstern AG.

Im Gegensatz zur älteren muss „die junge Generation jedoch ein globaleres Denken an den Tag legen“, erklärt Robin Morgenstern, Vorstandsvorsitzender der Morgenstern AG.Die permanente Veränderung führe immer wieder zu neuen Herausforderungen und interessanten Möglichkeiten, das Geschäft erfolgreicher zu gestalten, hebt der Vertriebsleiter bei Hees Bürosysteme hervor. Der besondere Reiz liege darin, die Möglichkeiten rechtzeitig zu erkennen und zielführend in das bestehende Geschäftsmodell zu integrieren. „Nur so werden wir unseren Vorsprung gegenüber den Marktbegleitern erfolgreich halten und ausbauen können“, weiß der 30-Jährige. Schließlich „messen uns unsere Kunden heute an den Integrationsmöglichkeiten der Kommunikationssysteme in ihre bestehende IT-Infrastruktur. Ein Umdenken – weg vom ‚Box moving’, hin zum lösungsorientierten Verkaufen – muss stattfinden. Dies beinhaltet nicht nur die Vermarktung von Softwarelösungen, sondern auch die Erweiterung des Produktportfolios um fakturierfähige Dienstleistungskonzepte.“

Im Gegensatz zur älteren muss „die junge Generation jedoch ein globaleres Denken an den Tag legen“, erklärt Robin Morgenstern. Selbst wenn man wie die Reutlinger Firmengruppe mit Baden-Württemberg einen Kernmarkt fokussiert, werde man im Zeitalter des Internets nicht mehr nur regionalen, sondern nationalen und internationalen Preis- und Leistungsvergleichen unterzogen. „Außerdem erfordert die zunehmende Globalisierung der Kunden und die dadurch immer häufiger auftretenden europa- oder gar weltweiten Projekte optimale Netzwerke, mit denen man den erforderlichen Service und Support abbilden kann.

Aktive Beteiligungen an Netzwerken, wie beispielsweise der Computer Compass-Gruppe, sind somit von immenser Bedeutung“, weiß der 32-Jährige. Und dennoch: Im Grunde werde das gleiche Ziel verfolgt wie jeher: „erfolgreich zu sein.“ Häufig ziehe er die ältere Generation zu Rate und sei überzeugt, dass dies der richtige Weg sei. Denn „deren umfangreiche Erfahrung, gepaart mit unserem aktuellen Wissen und Know-how ergibt eine äußerst effektive Kombination“, findet Morgenstern.

„Neue Trends, neue Produkte, mehr Features, kürzere Produktzyklen, damit kommen wir Jungen einfach leichter klar“, findet Thies „Wir können lernen, trotz dieser rasanten Entwicklung ein Unternehmen solide zu führen, erstmal genauer hinsehen, so manche Sache mit dem spitzen Bleistift noch einmal nachrechnen, nicht gleich auf jeden Hype aufspringen“, rät der 25-Jährige. Daher sei gerade die Verbindung jung und dynamisch, älter und bedachter „eine nicht zu schlagende Konstellation.“

www.morgenstern.de www.hees.de www.thies-buerotechnik.de  

Verwandte Themen
Soennecken-Vorstand Dr. Benedikt Erdmann: „Mit Mut und kühlem Kopf können Händler auch diese Konsolidierung für eigenes Wachstum nutzen. Ich bin sicher, dass unsere Mitglieder da gute Voraussetzungen haben.“
„Für 2020 können wir nur auf Sicht fahren“ weiter
Viele Unwägbarkeiten Vorhanden weiter
Die Moderatorin Nandini Mitra und Andrej Kupetz, Haupt­geschäftsführer Rat für Formgebung, bei der Preisverleihung.
Große Marken im Fokus weiter
Große Umfrage zum Jahresauftakt weiter
Das Büro im Jahr 2020 weiter
Blick in die Zukunft weiter