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Aus Branion wird Soennecken

Auf der Generalversammlung der Overather Händlerkooperation am 9. Mai in Münster standen die beiden Themenbereiche „Umbenennung in Soennecken“ und „Logistik in Eigenregie“ im Fokus. Beide fanden eine breite Zustimmung.

Beide Themenbereiche waren den Mitgliedern bereits im Vorfeld der mit mehr als 200 Personen erfreulich gut besuchten Generalversammlung auf fünf Regionaltagungen ausführlich vorgestellt worden. So war es nicht verwunderlich, dass in Münster kaum noch Diskussionsbedarf bestand. Die Umbenennung von Branion eG in Soennecken eG, für die eine Satzungsänderung mit Dreiviertel-Mehrheit notwendig war, fand bei nur zwei Gegenstimmen eine überwältigende Zustimmung. „Soennecken ist der richtige, eingeführte Name mit einem hohen Bekanntheitsgrad, und wir können jetzt endlich einen Schwebezustand abschließen“, so kommentierte Vorstandschef Dr. Benedikt Erdmann das eindeutige Votum der Mitglieder.

Eigene Logistik als Schlüsselfaktor Als weiteres Kernthema wurden in Münster wichtige Fakten zur zukünftigen Logistik-Ausrichtung und zum Aufbau eines eigenen Lagers am Standort Overath genannt. Ende 2009 läuft der Vertrag über die Nutzung des bisherigen, von dem Dienstleister Rhenus betriebenen LogServe-Lagerstandortes in Langgöns bei Gießen aus. „Aus der Überzeugung heraus, dass ein großer Teil unser Mitglieder seine Wettbewerbsfähigkeit durch die systematische und tiefere Zusammenarbeit mit LogServe maßgeblich steigern kann, müssen auch wir in unser Großhandelsgeschäft, und hier vornehmlich in Logistik und IT, investieren“, so Dr. Erdmann. Die Soennecken-Führung geht dabei davon aus, „dass die Bewirtschaftung des Lagers in Eigenregie die wirtschaftlichste Alternative ist“, erläuterte Vorstand Dr. Rainer Barth in Münster. Zudem betonte er, dass die eigene Logistik für die Erreichung der zukünftigen Umsatz- und Ergebnisziele eine Schlüsselrolle einnehmen würde. „Wir wollen die Logistik in Zukunft selbst machen, weil die Kosten niedriger sind, die Logistik Kernkompetenz eines Händlers ist und weil wir handlungsfähig sein wollen“, betonte Dr. Barth. „Der Service für unsere Mitglieder wird höher, und wir werden schneller, flexibler und kostengünstiger“, beschreibt der Vorstand die Nutzenvorteile. Der Zeitplan sieht die Inbetriebnahme des neuen Lagers ab Mitte 2009 vor. An die bislang vermietete eigene Lagerimmobilie in Overath, die nach der Kündigung des bisherigen Mieters ab April 2008 zur Verfügung steht, wird in rund einjähriger Bauzeit ein automatisches Hochregallager mit vier Gassen angedockt. Das Jahresendgeschäft 2009 soll dann bereits komplett über die neue Logistik abgewickelt werden. Die Kosten für das Projekt sollen zwischen 12 und 15 Millionen Euro einschließlich aller Umzugskosten liegen. „Das Positive ist, dass wir es uns aufgrund unserer gesunden wirtschaftlichen Situation leisten können, eine eigene Logistik zu bauen und zu betreiben“, zeigt sich Dr. Benedikt Erdmann zuversichtlich für die weitere Entwicklung: „Und operativ trauen wir uns das eindeutig zu.“ Für die Zukunft hat sich Soennecken im Bereich Großhandel ehrgeizige Ziele gesetzt. Der LogServe-Umsatz, der derzeit bei rund 150 Millionen Euro liegt, soll bis 2010 auf 180 Millionen Euro gesteigert werden. Gleich im ersten Jahr in Eigenregie soll im bisher defizitären Großhandelsgeschäft ein Gewinn realisiert werden.

Gemeinschaftssinn steht im Mittelpunkt Auf der Generalversammlung wurden die weiteren Regularien und Tagesordnungspunkte in beeidruckender Harmonie verabschiedet. Neben der jeweils einstimmigen Genehmigung des Jahresabschlusses sowie der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat standen insbesondere die Zukunftsthemen im Vordergrund. „Sehen Sie die Umbenennung in Soennecken und das Engagement in LogServe als Zeichen des Aufbruchs“, so die Aufforderung von Aufsichtsratschef Horst Angermüller an die Mitglieder, den Gemeinschaftssinn in den Mittelpunkt zu stellen und „konsequent über Soennecken abzurechnen“. Die gute Stimmung war natürlich auch durch die positive Zahlenentwicklung begründet. Erfreuliche Nachrichten gab es vor allem in puncto Ausschüttungen zu vermelden. Demnach erhalten die Mitglieder der Genossenschaft mit 2,1 Prozent des rückvergütungsfähigen Umsatzes und damit knapp über 8,89 Millionen Euro die höchste Ausschüttung der vergangenen Jahre. Damit hat die Kooperation die eigene Planung für das abgelaufene Geschäftsjahr mit 1,8 Prozent sowie die Vorjahresergebnisse in Höhe von 1,9 Prozent deutlich übertroffen.

Gutgelauntes Podium (von links): Soennecken-Vorstand Dr. Benedikt Erdmann, Aufsichtsratschef Horst Angermüller und Vorstand Dr. Rainer Barth
Gutgelauntes Podium (von links): Soennecken-Vorstand Dr. Benedikt Erdmann, Aufsichtsratschef Horst Angermüller und Vorstand Dr. Rainer Barth

Gutgelauntes Podium (von links): Soennecken-Vorstand Dr. Benedikt Erdmann, Aufsichtsratschef Horst Angermüller und Vorstand Dr. Rainer BarthKontakt: www.soennecken.de

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