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Werbeartikelmarkt ist im Aufwind

Die Werbeartikelwirtschaft setzte nach Angaben des GWW im vergangenen Jahr 3,43 Milliarden Euro um. Ein weiteres Wachstum wird erwartet. Wir fragten namhafte Hersteller, wo die Chancen für den PBS-Fachhandel liegen.

Beispiel für Sonderanfertigungen von Veloflex. Händler können sich damit gegenüber den Mitbewerbern abheben.
Beispiel für Sonderanfertigungen von Veloflex. Händler können sich damit gegenüber den Mitbewerbern abheben.

Positive Stimmung herrscht bei den Herstellern von Werbeartikeln. Mit einer Umsatzsteigerung von 15 Prozent konnte der Markt, gemessen an der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung aber auch im direkten Vergleich zu vielen anderen Werbeformen, deutlich überproportional zulegen. Das ist das Ergebnis des aktuellen Branchenmonitors, den der Gesamtverband der Werbewirtschaft (GWW) veröffentlicht hat.„Damit haben Werbeartikel ihre dritte Position bei den Werbeausgaben nach Print- und TV-Werbung eindrucksvoll ausgebaut“ erklärt Patrick Politze, Vorsitzender des GWW. Bei den Verbrauchern sind sie – so ein weiteres Ergebnis der Erhebung – die am meisten akzeptierte Werbeform. Mit einem Erinnerungswert von 72 Prozent ungestützt liegen Werbeartikel demnach an der Spitze bei der Wahrnehmung von Werbebotschaften.

Das Angebot von Produkten für Werbezwecke zeichnet sich insbesondere durch eine große Vielfalt sowie unterschiedlichste Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten aus. Werbeartikel bieten die Möglichkeit, alle Sinne anzusprechen. Im Optimalfall kann daraus ein emotionales Erlebnis resultieren. Die Wirkung und damit der Erfolg beim Einsatz von gegenständlichen Werbeträgern sind jedoch, nach Einschätzung des GWW, abhängig vom Konzept und von der Qualität der Produkte. „Ziellos eingesetzte Artikel oder gar Ramschartikel kehren die beabsichtigte Werbewirkung in ihr Gegenteil“ warnt Patrick Politze. „Mit kreativen und qualitativ hochwertigen Werbeartikeln dagegen vermitteln Unternehmen am Markt ihre Kompetenz. Denn Werbeartikel sind Medien – keine Geschenke“.

www.gww.de

Die Fragen

1. Wo sehen Sie für den PBS-Fachhandel die größten Chancen, im Sortimentsbereich „Werbeartikel“ und „Sonderanfertigungen“ zu punkten?

2. Was sind dabei die größten Herausforderungen?

3. Mit welchen Maßnahmen unterstützen Sie Ihre Handelspartner in den nächsten Monaten?

Mei Yu, Geschäftsführerin bei Medeuras in Düsseldorf

1. Die Chancen ergeben sich aufgrund der Tatsache, dass es sehr viele Überschneidungen zwischen dem Sortiment im PBS Fachhandel und den meistverkauften Werbemitteln gibt. Insbesondere Schreibgeräte sind nach wie vor der Klassiker unter den Werbemitteln. Für den Fachhandel ist damit eine Erweiterung der Zielgruppe möglich, ohne große Änderungen am Sortiment.

2. Die Herausforderungen liegen in der Erweiterung der Zielgruppe. Der typische Werbemittelkunde erwartet dieses Angebot bisher gar nicht im PBS-Fachhandel.

3. Wir befinden uns gerade in der Markteinführung des „Mr. Answer City“, einem Produkt das genau an der Schnittstelle zwischen herkömmlichem PBS-Sortiment und Werbemittel angesiedelt ist. So können wir gegebenenfalls dem Fachhandel eine Möglichkeit bieten, eine Verbindung zwischen den Zielgruppen zu schaffen.

www.medeuras.com

Monika Dormann, Geschäftsführerin bei Veloflex in Kölln-Reisiek:

1. Der Fachhandel bietet seinen Kunden damit eine Dienstleistung an, die sie sich sonst bei anderen Spezialisten einkaufen müssten. Alles aus einer Hand:

Bürobedarf, Werbeartikel und Sonderanfertigungen mit der notwendigen Individualisierung für den Kunden, so wird der Fachhandel zum Kompetenzzentrum.

2. Die größte Herausforderung für den Handel ist die notwendigen Informationen über alle Möglichkeiten der Fertigung zu kennen. Veloflex lässt den Händler damit nicht alleine, sondern bietet personelle Unterstützung bei Beratungsgesprächen beim Endkunden durch den Außendienst vor Ort oder telefonisch durch die Spezialisten im Innendienst. Im Händlerbereich im Internet sind dann die notwendigen Vorlagen für den Druckstand vorhanden.

3. Wie oben schon erwähnt sind diese Maßnahmen vom Handel einzufordern.

Des Weiteren erhält er entsprechende Muster auf Anforderung zugesandt. Für Werbemaßnahmen bei seinen Endkunden stellt Veloflex Prospekte zur Verfügung.

www.veloflex.de

Walter Wirth, Vertriebsleiter bei Stiefel in Lenting

1. Im Bereich der PBS-Artikel wie Postleitzahlen- und Organisationskarten mit Logoeindruck. Aber auch individuellen Meetinglösungen für Produkt- oder Dienstleistungspräsentationen wie zum Beispiel individuell zusammengestellte interaktive Whiteboardlösungen mit Dokumentenkameras und interaktiven Stiften („e-pen“) als Sonderanfertigung mit einer Business-Schranklösung. Eine weitere absolute Neuheit sind beleuchtbare Welt-, Europa-, Deutschland- und Organisations- und Postleitzahlenkarten bei denen der Kunde beliebig Leuchtpinns setzen kann um beispielsweise seine Kunden, Lieferanten, Standorte oder Niederlassungen darzustellen.

2. Dem Bereich PBS das Potenzial für individuelle Kundenlösungen aufzuzeigen.

3. Aufklärungsarbeit bei fachspezifischen Messen (IM-Top oder Bildung Online, Frankfurter Buchmesse) und mehr Information auf diversen Internetseiten. Newsletteraktionen und gegebenenfalls auch Anzeigenwerbung in Fachzeitschriften

www.stiefel-online.de

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