Übernahmepläne aufgegeben: Der Big-Deal findet nicht statt
- 09.11.2012
- Bürobedarf
- red.
Bereits vier Wochen vorher waren Anzeichen vorhanden, dass der Big-Deal der Branche doch nicht stattfinden könnte. Auslöser waren die amerikanischen Kartellbehörden, die sich negativ zu den Auswirkungen des Kaufs auf den Markt für Etiketten und Haftnotizen in Nordamerika geäußert hatten. Wäre der Deal wirksam geworden, hätte 3M rund 80 Prozent des Marktes auf sich vereinigt. Der Hightech-Mischkonzern (Marken Post-it, Scotch usw.) hatte die Sparte von Avery Dennison für 550 Millionen Dollar kaufen wollen; die Übernahme sollte eigentlich in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Mit der Akquisition wollte 3M seine globale Präsenz mit Büroartikeln und insbesondere Etiketten stärken. Bereits zuvor hatte das Unternehmen einen Vorstoß im Avery-Kerngeschäft unternommen und sich vor allem in den USA nennenswerte Marktanteile geholt. Zukünftig treten beide Unternehmen wieder verstärkt als Wettbewerber gegeneinander an. 3M kündigte an, sich weiter auf Produktinnovationen konzentrieren zu wollen. Avery Dennison teilte mit, dass man an dem Verkauf der beiden Unternehmenssparten festhalte. Das Unternehmen hatte Anfang des Jahres seine Absicht geäußert, mit dem Verkauf seinen Verlust zu reduzieren, zusätzliche Rentenbeiträge zu zahlen und Aktien zurückkaufen zu wollen. Die Avery-Sparte gilt bei einem Umsatz von zuletzt rund 765 Millionen Dollar als einer der weltweit führenden Lieferanten von Büro- und Schulartikeln. Vor dem Agreement mit 3M hatte es bereits Verhandlungen mit Esselte gegeben.