Gute Arbeit in Sachen Umwelt
- 28.08.2014
- Nachhaltigkeit
Nicht nur die Profitabilität stehe im Fokus der unternehmerischen Entscheidungen, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Dirk Aßmann, Ziel sei es vielmehr, eine kontinuierliche Produktivitätssteigerung zu erreichen.
Assmann Büromöbel ist einer der führenden Büromöbelhersteller in Deutschland. Das 1939 gegründete und seit 1999 in dritter Familiengeneration geführte Unternehmen beschäftigt am Stammsitz in Melle-Westerhausen rund 300 Mitarbeiter. Das Thema Umweltschutz ist fest in der Unternehmenspolitik verankert.
Produkttechnologie und -marketing, Qualität, innovative Technik, Kosteneffizienz und Umweltschutz zählen bei Assmann gleichberechtigt zu den strategischen Erfolgsfaktoren. Seit der Gründung ist das Unternehmen am Standort in Melle verwurzelt und zeigt ein großes Maß an regionalem Verantwortungsbewusstsein. Das Unternehmen ist ein attraktiver Arbeitgeber für die Menschen aus der Region, mehr als 60 Prozent der Mitarbeiter stammen aus Melle und der direkten Umgebung, nur wenige pendeln mehr als 30 Kilometer.
Einsparungen von Ressourcen beim Materialeinsatz und die zunehmende Wiederverwertung eingesetzter Einzelteile zeugen vom gewachsenen und etablierten Umweltbewusstsein bei Assmann. Sie weisen den Weg in eine umweltfreundliche Richtung. Die freiwillige Beteiligung am EU-Umwelt-Audit (EMAS) und die Zertifizierung nach DIN ISO 14001 stellen für Andreas Fipp, Leiter Betriebsplanung und Umwelt-Management, eine Selbstverständlichkeit dar.
Auf der Orgatec 2012 hat der Hersteller erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht nach den Prinzipien der Global Reporting Initiative (GRI 3) vorgestellt und dabei den B+-Level erreichen können. In Ergänzung zur betrieblichen Umwelterklärung fließen hier auch wirtschaftliche und soziale Angaben mit ein.
Die Geschäftsleitung holt sich bei umwelt- und mitarbeiterbezogenen Themen Unterstützung und Beratung vom Umweltbeauftragten, dem Personalleiter und dem Betriebsrat. So arbeitet auch Betriebsplaner und Umwelt-Manager Andreas Fipp in allen Belangen eng mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Dirk Aßmann zusammen, der durch seinen täglichen Austausch mit den Mitarbeitern in Produktion und Verwaltung nicht nur in sämtlichen Belangen immer auf dem Laufenden bleibt, sondern auch jeden Arbeitsplatz genau kennt.
Die sozialen Aspekte sind für Fipp und Aßmann ein wesentlicher Punkt, um den Betrieb effizient führen zu können. „Wir müssen die Mitarbeiter bei Veränderungsprozessen mitnehmen“, so die Aussage. Idealerweise gebe der hinter einem Arbeitsprozess stehende Kollege den entscheidenden Anstoß für Veränderung. Mit Hilfe von Kaizen-Workshops wurde jeder Arbeitsplatz der Produktion unter die Lupe genommen und von den Mitarbeiter mitgestaltet. Denn mit der „Holzhammermethode“ erreiche man gar nichts, so Aßmann. Die guten Erfahrungen aus der Produktion sollen jetzt auch in die Verwaltung übertragen werden. Das Projekt trägt den Namen „Gute Büroarbeit“.
Effizienz in der Fertigung
2000 Möbelstücke werden in Melle täglich montiert und deutschland- und europaweit ausgeliefert. Vom Plattenlager über den Zuschnitt der Holzteile, deren Bekantung und Qualitätskontrolle bis zur Zwischenlagerung im Hochregallager sind alle Prozesse voll automatisiert. Für die hocheffizient-organisierte Just-in-time-Anlieferung der Zukaufteile spielt die Regionalität auch bei der Auswahl der Zulieferer, die immerhin 80 Prozent ausmachen, eine bedeutende Rolle.
Auch der Prozess der eigenen Holzteilefertigung für Schreibtisch-Systeme und Korpusmöbel in höchster Produktqualität erfolgt weitgehend automatisiert. In den vergangenen beiden Jahren wurden 15 Millionen Euro investiert, um die bisherigen Insellösungen im Fertigungsprozess Schritt für Schritt durch Maschinen neuester Generationen zu ersetzen und zu einem durchgängig verketteten Maschinenpark mit der hochmodernen automatisierten Losgröße-Eins-Fertigung zu kommen. Die Einzelteile werden dabei vollautomatisch auftragsbezogen hergestellt (Sägen, Bekanten, Fräsen und Bohren) und für die anschließende Montage der Büromöbel bedarfsgerecht auf Paletten vorsortiert. Eine solche Durchgängigkeit der Holzteilefertigung in Kombination mit dem hohen Automatisierungsgrad sei in dieser Komplexität erstmalig in der Büromöbelindustrie, so Andreas Fipp. Die Bekantung der Holzplatten erfolge jetzt über Lasertechnik, das sorge nicht nur für noch bessere Qualität, sondern schone auch die Ressourcen durch Einsparung von Klebstoffen. Insgesamt können durch verbesserte Prozessabläufe und computerunterstützte Verschnittoptimierungen auch die Holzabfälle deutlich gesenkt werden.
Mit der Automatisierung des Sortierlagers wird der gesamte Prozess zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. Aber das nächste Projekt sei schon in Planung, erklärt Dirk Aßmann.