Auswirkungen auf den europäischen Markt: Etira äußert sich zum US-Importverbot von Ninestar
- 16.06.2023
- Lieferanten
- red.
Ninestar, nach eigenen Angaben der weltweit viertgrößte Hersteller von Laserdruckern, sowie insgesamt acht Tochterunternehmen würden von der US-Lieferkette ausgeschlossen, weil sie an Geschäftspraktiken beteiligt seien, die sich gegen die Uiguren in China und andere verfolgte Gruppen richten, so das US-Ministerium für Heimatschutz (DHS). Die Maßnahmen sind Teil des US-amerikanischen „Uyghur Forced Labor Protection Act“ (UFLPA), der im Dezember 2021 in Kraft trat. Das Gesetz verbietet die Einfuhr von Waren in die USA, die entweder in Xinjiang oder von Unternehmen hergestellt werden, die auf einer UFLPA-Entitätenliste aufgeführt sind, es sei denn, der Importeur kann nachweisen, dass die Waren nicht in Zwangsarbeit hergestellt wurden.
Vincent van Dijk, Generalsekretär der Etira, zeigt sich schockiert: „Dies ist eine sehr ernste Angelegenheit, denn es handelt sich nicht um irgendein Marktgerücht oder einen NGO-Bericht, der dies behauptet, sondern um eine offizielle Feststellung der US-Bundesregierung über einen der weltweit größten Lieferanten von kostengünstigen Nicht-OEM-Einwegkartuschen".
Bei der Etira, die europäische Wiederaufbereiter von OEM-Toner- und Tintenstrahlpatronen vertritt, befürchtet man zudem, dass das US-Verbot weltweite Auswirkungen haben wird. „Ninestar ist auch in der EU sehr aktiv und hat viele verschiedene Marken, so dass es für Händler in der EU ratsam wäre, sich jetzt schnell von Ninestar zu distanzieren, um nicht mit Zwangsarbeit in Verbindung gebracht zu werden“, so der Verband. Anbieter sollten auf wiederverwendbare Patronen von europäischen Wiederaufbereitern umsteigen. Außerdem fordert die Etira die EU und die nationalen Behörden auf, auch hier unverzüglich zu untersuchen, ob möglicherweise ähnliche Verstöße gegen die europäischen Vorschriften zur nachhaltigen Beschaffung sowie zum Schutz der Menschenrechte vorliegen.
Der europäische Verband der Wiederaufbereiter von Tintenpatronen und Tonerkartuschen warnt zudem davor, dass die in den USA hergestellten Einwegprodukte von Ninestar nun zu Dumpingpreisen auf andere Weltmärkte, einschließlich der EU, gebracht werden könnten. Dies würde die Preise für wiederverwendbaren Nicht-OEM-Kartuschen, die ohnehin schon mit den Einwegkartuschen aus Asien konkurrieren müssen, noch mehr unter Druck setzen. Außerdem würde dies mehr Abfall in die EU bringen und viele Arbeitsplätze in der Wiederaufbereitung in Europa gefährden.
Kontakt: www.etira.org, www.ninestargroup.com, www.dhs.gov