BusinessPartner PBS
Gesamtwirtschaftliche Eckdaten der Prognose des IWH für Deutschland in den Jahren 2022 bis 2025. (Bild: Statistisches Bundesamt; ab 2024: Prognose des IWH)
Gesamtwirtschaftliche Eckdaten der Prognose des IWH für Deutschland in den Jahren 2022 bis 2025. (Bild: Statistisches Bundesamt; ab 2024: Prognose des IWH)

Konjunktur aktuell: IWH sieht Deutschland in der Stagnation festgefahren

Die Konsum- und Investitionszurückhaltung in Deutschland lässt sich laut der Frühjahrsprognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zum Teil durch Realeinkommensverluste aufgrund der hohen Inflation und Produktionsrückgangen in den energieintensiven Wirtschaftszweigen erklären. Darüber hinaus lasten aber auch Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland auf der Ausgabenbereitschaft von privaten Haushalten und Unternehmen.

Nach der Prognose des IWH dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 um lediglich 0,2 Prozent expandieren, für 2025 beinhaltet die Prognose einen Zuwachs um 1,5 Prozent (Ostdeutschland: 0,5 Prozent und 1,4 Prozent). Im vergangenen Dezember waren die IWH-Konjunkturforscher von einem Plus von 0,5 Prozent für Deutschland im Jahr 2024 und von 1,2 Prozent für 2025 ausgegangen.

Zu Beginn des Jahres zeigen Stimmungsindikatoren etwas aufgehellte Aussichten für die internationale Konjunktur. Dabei war die weltweite Produktionsdynamik noch bis Ende 2023 zurückgegangen. Ursachen waren hohe Inflation, restriktive Geldpolitik und in Europa der russische Krieg gegen die Ukraine sowie in China die dortige Immobilienkrise.

Die Finanzmärkte sind vor diesem Hintergrund bemerkenswert optimistisch, vor allem in Erwartung von Leitzinssenkungen ab dem Sommer. Zudem erwarten sich die Anleger wohl Wachstumsimpulse von Innovationen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Für die USA kann die Tatsache optimistisch stimmen, dass die restriktive Geldpolitik bisher überraschend wenig gedämpft hat. In Europa dürfte die Dynamik dagegen recht schwach bleiben. Gründe sind unter anderem die höheren Energiekosten des Verarbeitenden Gewerbes und industriepolitische Maßnahmen in den USA und in China, die die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Anbieter beeinträchtigen.

„Ein Risiko für die deutsche Konjunktur besteht in der Frage, wie gut der derzeitige erhebliche Strukturwandel bewältigt werden kann“, sagt Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik und Vizepräsident des IWH. Teile des Verarbeitenden Gewerbes, etwa energieintensive Produzenten oder Zulieferer der Automobilindustrie, bauen Arbeitsplätze ab. Weil gesamtwirtschaftlich Arbeitskräftemangel herrscht, sollte es im Prinzip möglich sein, die freigesetzten, zum Teil hochqualifizierten, Fachkräfte rasch wieder in Beschäftigung zu bringen. Es gibt aber auch Faktoren, die eine Reallokation in Deutschland erschweren. Denn sowohl der regionalen als auch der beruflichen Mobilität stehen in Deutschland oft hohe Hürden entgegen. Gegenwärtig kommt dazu eine verbreitete Unsicherheit, die Unternehmen davon abhalten könnte, jetzt mit neuen Mitarbeitern zu expandieren.

Kontakt: www.iwh-halle.de 

Verwandte Themen
Nachhaltig, kostensparend, flexibel und komplett digital: Neuer IT-Mietservice für Geschäftskunden auf der Conrad Sourcing Platform (Bild: Conrad @bongkarn @stock.adobe.com)
Mehr Nachhaltigkeit mit Miet-IT weiter
„Daten und Fakten 2023“: BeschA verzeichnet historisch höchstes Auftragsvolumen. (Grafik: Screenshot aus Broschüre „Daten und Fakten“.)
Auftragsvolumen des Beschaffungsamtes des BMI hat sich 2023 verdoppelt weiter
Die Gewinner des delina-Awards 2023 bei der Preisverleihung auf der Learntec in Karlsruhe. (Bild: Messe Karlsruhe / Juergen Roesner)
Die Nominierten für den delina-Award stehen fest weiter
Der Bericht der Circular Electronics Initiative bietet eine Analyse der Entwicklungen, die den Bereich der zirkulären Elektronik bis 2035 voraussichtlich prägen werden. Zudem werden dort acht Trends identifiziert, die man im Auge behalten sollte. (Bild: S
Die Zukunft der Kreislaufwirtschaft im Bereich der Elektronik bis 2035 weiter
Der neue „Sales Performance-Report PBS-Branche 2033“ von Marketmedia24 beleuchtet nicht nur die Marktentwicklungen der vergangenen zehn Jahre, sondern gibt auch einen Ausblick auf mögliche Szenarien bis zum Jahr 2033. (Bild: Marketmedia24)
Marketmedia24 beleuchtet Entwicklungen im PBS-Markt weiter
Neben der Ausstellung und einem hochkarätigen Bühnenprogramm zeigt die Sonderfläche „Innovation Lab“ der New Work Evolution, wie das Arbeiten der Zukunft schon heute aussehen kann. (Bild: Messe Karlsruhe / Lars Behrendt)
New Work Evolution macht moderne Arbeitswelten erlebbar weiter