Tests der Etira: Viele Newbuilt-Tonerkartuschen überschreiten EU-Grenzwerte
- 17.12.2018
- Monitor
- red.
Die Etira hat bei Amazon Testkäufe so genannter Newbuilt-Tonerkartuschen durchgeführt und den TÜV-Rheinland/LGA zur Prüfung beauftragt. Das Ergebnis: Von fünf zufällig ausgewählten Produkten überschritten vier den geltenden EU-Grenzwert für das Flammschutzmittel DecaBDE (Decabromodiphenylether). Zulässig sind nach ROHS-Richtlinie (Restriction on Hazardous Substances) maximal 1.000 mg/kg, es wurden jedoch Werte von bis zu 17.000 mg/kg festgestellt. Nach Angaben der Etira wurde ein zu hoher Gehalt festgestellt in den Kartuschen von Bubprint (verkauft bei Amazon in Deutschland von Druckerpatronen Express), Prestige Print, Koala (verkauft bei Amazon in Deutschland von Lucky Suppliers Handels GmbH) sowie Simple Printing Ltd..
Die Tests zeigten, dass es sich hierbei nicht um Einzelfälle handelt, sondern dass es „ein großes systemisches Problem auf dem Gesamtmarkt mit neu gebauten Nicht-OEM-Kartuschen aus Asien gibt, die extrem hohe Mengen an gefährlichen Chemikalien enthalten“, erklärte Vincent van Dijk, Generalsekretär der Etira. Viele Lieferanten würden behaupten, dass ihre Produkte REACH- und/oder RoHS-konform sind, der Test zeige jedoch, dass dies nicht stimmt. Etira werde die REACH/RoHS-Registrierungen und Herkunftsfabriken der getesteten Produkte ermitteln und darüber hinaus weitere Produkte testen. Zudem melde die Etira auch viele Kartuschenlieferanten an die nationalen Behörden, weil sie sich nicht nach WEEE registriert haben. Die Etira forderte EU und nationale Behörden erneut auf, alle gefährlichen Kartuschen vom Markt zu nehmen. „Die Kunden sollten davon absehen, sie zu kaufen.“
Nach Angaben der Etira werden europaweit mehr als 130 Millionen Kartuschen gekauft, davon rund zehn Millionen Newbuilt-Kartuschen.
Die Etira vertritt die Interessen der Wiederaufbereiter von Tintenpatronen und Tonerkartuschen in Europa.
Kontakt: www.etira.org