Eine Frage der Kompetenz
- 02.09.2011
- Bürotechnik
- red.
Die Modellvielfalt bei Projektoren ist enorm – und die Zahl der Anbieter ist es ebenso. Für die wichtigsten Einsatzgebiete bieten zahlreiche Hersteller eine Vielzahl von Geräten an. Die Unübersichtlichkeit des Marktes und die Komplexität der Produkte und Leistungen spielen dem Fachhandel in die Hände, der beim Kunden mit Kompetenz und Servicen punkten kann.
Welche aktuellen Features sollte ein Projektor heute bieten? Thomas Kutzsche, Vertriebsleiter Präsentationssysteme beim Fachhänder Schröder Systeme in Dresden unterscheidet bei seinen Beratungsgesprächen klar zwischen den beiden Anwendungsfällen stationärer Einsatz und Festinstallation: „Im ersten Fall sind sicherlich eine große Anzahl von Anschlussmöglichkeiten und Zuspielquellen interessant. Beim mobilen Einsatz müssen die Geräte dagegen möglichst flach sein, müssen sich einfach anschließen lassen, die Kommunikation zwischen Notebook und Beamer, zum Beispiel bei der Auflösung, muss passen und die Geräte müssen absolut zuverlässig sein.“
Natürlich sollte ein stationärer Projektor auf die Rahmenbdingungen – Teilnehmerzahl der Präsentation und Raumgröße – abgestimmt sein. Ein zentrales Kriterium ist hierbei die Lichtstärke: Je größer die Leinwand und je heller die Umgebungsbedingungen, desto stärker muss die Lichtleistung des eingesetzen Projektors sein. Ein weiteres wichtiges Kriterium der Produktauswahl ist das Bildformat. Neben dem klassischen 4:3-Seitenverhältnis werden heutzutage mehr und mehr Projektoren mit einer Breitbildauflösung eingesetzt, um die Inhalte der neuesten Laptop-Generation auch nativ darstellen zu können. Der Trend bei der Auflösung geht klar in Richtung WXGA (1280 x 800 Pixel).
Beim stationären Einsatz zählen in erster Linie große Helligkeit, gute Farbwiedergabe und hohe Zuverlässigkeit. Zudem sind Ferndiagnosen via Netzwerk und aktive Benachrichtigung der Servicekräfte bei Fehlfunktion gerne gesehene Features. Manche Projektoren, wie die Epson-Z-Serie etwa, setzen auf zwei Lampen, um die Ausfallwahrscheinlichkeit durch einen Lampendefekt gegen Null gehen zu lassen. Fällt eine Lampe aus, so kann die Projektion mit der verbliebenen fortgesetzt werden. Dies reduziert Ausfallzeiten und gibt Zeit, um eingreifen zu können.
Näher ran mit Weitwinkel
Nicht nur für Projektionen in kleinen Räumen sind Ultraweitwinkel-Beamer als Alternative zu Standardgeräten zu bevorzugen. Sie haben den Vorteil, dass große Bildflächen schon aus geringer Entfernung ausgeleuchtet werden können. Um ein großes Bild zu erzeugen, brauchten die meisten Geräte bislang einen ausreichenden Abstand zur Wand und damit auch viel Lichtleistung. Die Kurzdistanz-Projektoren vermeiden außerdem, dass der Präsentator vom Lichtstrahl geblendet wird, zugleich erzeugt die Person keine störenden Schatten auf der Bild-fläche.
Der mobile Einsatz stellt wiederum andere Anforderungen an die Geräte. Hier kommt es nicht nur auf geringes Gewicht an sondern auch auf flexible Aufstellung: Projektoren für diesen Einsatzzweck sollten mit einem Zoom-Objektiv ausgerüstet sein. Eine im Gerät integrierte automatische vertikale und horizontale Trapezkorrektur sollte Verzerrungen des projizierten Bildes vermeiden. Einfache Bedienung, große Helligkeit und kräftige Farben sind weitere unverzichtbare Merkmale. „Zudem sollten mobile Projektoren über moderne Schnittstellen, wie beispielsweise Wi-Fi und HDMI verfügen, damit eine große Anzahl verschiedener Signalquellen angeschlossen werden kann“, sagt Schahin Elahinaija, Marketingleiter bei Epson Deutschland.
Wichtige Entscheidungskriterien bei der Anschaffung eines Projektors generell sind die Betriebskosten. Die Lebensdauer der Lampe, also des teuersten Verschleißteils, sollte möglichst hoch sein. Casio ist hierbei am Markt eigenen Angaben zufolge führend mit seinen Laser- und LED-Hybrid-Lichtquellen. Die Geräte der neuesten Generation sollen bis zu 20 000 Stunden ihren Dienst tun, eine Einsatzzeit, für die bei der Lebensdauer herkömmlicher Quecksilber-Dampflampen bis zu neun herkömmliche und kostspielige Ersatzlampen benötigt wurden.
Die anderen Hersteller haben die Lebensdauer ihrer Lampen aber ebenfalls erhöht. Die besten Lampen bei Mitsubishi Electric etwa halten bis zu 6000 Stunden. Sanyo verlängert die Lebensdauer durch ein verbessertes Kühlsystem. „Bei Nec gibt es in den Modellen der M-Serie eine so genannte ,AV-mute‘-Funktion“, sagt Lutz Hardge, Verkaufsleiter bei Nec Display Solutions. Im Ruhemodus wird dabei die Lampenleistung um bis zu 75 Prozent reduziert. Dies senkt den Stromverbrauch und verlängert die Lebensdauer der Lampe. In eine ähnliche Richtung zielt der Auto-Eco-Mode, der die Leuchtkraft der Lampen automatisch an die darzustellenden Inhalte anpasst. So erzielt das Gerät hohe Energieeffizienz.
Weiterhin unterscheiden sich die Garantieleistungen der Anbieter, schließlich auch sie ein wichtiges Kaufkriterium: Manche Hersteller unterscheiden zwischen Lampen- und Gerätegarantie. Auch hier ist Casio mit einer Garantiezeit von 36 Monaten oder 6000 Stunden weit vorne. Beim Einsatz für den Bildungsbereich gewährt das Unternehmen sogar innerhalb 60 Monaten oder 10 000 Betriebsstunden lang Garantie.
Und wer setzt das Projekt um? Der Fachhandelspartner sollte natürlich mit Kompetenz überzeugen. Außerdem leisten manche Anbieter zusätzliche Services: Ersatzgeräte werden im Falle eines Ausfalls gestellt, Leinwände und Projektoren eingebaut und angeschlossen.
Fragen beim Projektorenverkauf
• Wie sind die technischen Mindestanforderungen (wie Helligkeit) für den gewünschten Einsatzzweck und die räumlichen Gegebenheiten?
• Welche Anschlüsse werden heute und in Zukunft benötigt? Welche Zuspielquellen sind vorhanden oder werden in Zukunft eingesetzt?
• Spielt die Darstellung von dreidimensionalen Inhalten eine Rolle (in Zukunft)?
• Soll der Beamer eigene Lautsprecher haben, um Videoinhalte wiedergeben zu können?
• Wie soll die Steuerung einer Präsentation erfolgen?
• Soll das Gerät in ein Firmen-Netzwerk eingebunden werden?
• Zu welchen Möbeln und Halterungen soll das neue Gerät passen?
• Wie wird der Schutz vor Diebstahl sichergestellt?