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Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland liegt laut IWH-Insolvenztrend im Juli bei 710. Das sind so viele Fälle wie im Juni, aber elf Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland liegt laut IWH-Insolvenztrend im Juli bei 710. Das sind so viele Fälle wie im Juni, aber elf Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

IWH-Insolvenztrend: Keine Welle, aber mehr Firmenpleiten als im Vorjahr

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften bleibt im Juli trotz schwierigem Umfeld niedrig, zeigt die aktuelle Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland liegt laut IWH-Insolvenztrend im Juli bei 710. Das sind so viele Fälle wie im Juni, aber elf Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Frühindikatoren des IWH lassen für die kommenden beiden Monate 20 Prozent höhere Insolvenzzahlen als im Vorjahr erwarten. Aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds wird auch für das Gesamtjahr mit einem höheren Insolvenzaufkommen gerechnet. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2022 lag die Zahl der Insolvenzen auf Vorjahresniveau.

Die Analyse des IWH zeigt, dass in den größten zehn Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im Juli gemeldet wurde, 4 400 Arbeitsplätze betroffen waren. Die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze liegt damit unter dem Niveau der Vormonate und des Vorjahres. Der Anteil der Arbeitsplätze in der Industrie an allen betroffenen Arbeitsplätzen liegt im Juli mit 46 Prozent deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Damit setzt sich ein Trend fort, der Ende 2021 begonnen hat.

Steigende Preise für Energie, Vorleistungsgüter und Löhne sowie steigende Refinanzierungskosten stellen laut IWH viele Unternehmen vor Probleme. Hinzu kommt, dass die Coronakrise die zuvor weitgehend robuste Eigenkapitalausstattung der Unternehmen angegriffen haben dürfte. „Vor dem Hintergrund der Vielzahl ökonomischer Probleme und Unwägbarkeiten ist in den nächsten Monaten mit höheren Insolvenzzahlen als im Vorjahr zu rechnen“, sagt Steffen Müller, Leiter der IWH-Abteilung Strukturwandel und Produktivität und der dort angesiedelten Insolvenzforschung. Dennoch: „Eine Insolvenzwelle ist trotz der steigenden Risiken nicht in Sicht“, so Müller.

Deutlich schneller als die amtliche Statistik liefert der IWH-Insolvenztrend des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) jeden Monat einen belastbaren Befund zum bundesweiten Insolvenzgeschehen für Personen- und Kapitalgesellschaften. Die Ergebnisse weisen nur geringfügige Abweichungen von den amtlichen Zahlen auf, die mit etwa zwei Monaten Zeitverzug eine umfassende Einschätzung der Lage erlauben. Der IWH-Insolvenztrend ist deshalb ein verlässlicher Frühindikator. Für seine Analysen wertet das IWH die aktuellen Insolvenzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte aus und verknüpft sie mit Bilanzkennzahlen betroffener Unternehmen. Dank seiner langjährigen Expertise, gebündelt in der IWH-Insolvenzforschungsstelle, gehört das Institut bundesweit zu den führenden Einrichtungen auf diesem Themengebiet.

Kontakt: www.iwh-halle.de 

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