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Die Etira sowie das DKWU haben bei Tests an Tonernachbauten aus Fernost gefährlich hohe DecaBDE-Konzentrationen nachgewiesen. (Bild: Sergeevspb / iStock / Getty Images)
Die Etira sowie das DKWU haben bei Tests an Tonernachbauten aus Fernost gefährlich hohe DecaBDE-Konzentrationen nachgewiesen. (Bild: Sergeevspb / iStock / Getty Images)

Verbotene Flammschutzmittel: Static Control will DecaBDE-Vorwürfe aufklären

Static Control hat auf die Vorwürfe bezüglich der deutlich erhöhten Decabromdiphenylether (DecaBDE)-Belastung seiner Kartuschen reagiert und bereits im Dezember eine Prüfung durch die LGA, und somit einem unabhängigen Drittlabor mit Sitz in Deutschland, veranlasst.

Bereits im Sommer 2018 hatte das Netzwerk der Wiederaufbereitungsindustrie für Druckerkartuschen in Deutschland DKWU stichprobenartig den verwendeten Kunststoff bei kompatiblen Nachbauten von Laserdruckerkartuschen aus Fernost durch ein unabhängiges Labor untersuchen lassen. Die getesteten Nachbauten von verschiedenen Herstellern enthielten eine hohe DecaBDE-Konzentration. (BusinessPartner PBS berichtete: Stichproben - Schadstoffe in Tonernachbauten aus Fernost)

Ende des Jahres führte dann auch die Etira Testkäufe so genannter Newbuilt-Tonerkartuschen bei Amazon durch und beauftragte den TÜV-Rheinland/LGA zur Prüfung. (Tests der Etira: Viele Newbuilt-Tonerkartuschen überschreiten EU-Grenzwerte) Das Ergebnis: Von fünf zufällig ausgewählten Produkten überschritten vier den geltenden EU-Grenzwert für das Flammschutzmittel DecaBDE. 

Zahlreiche Kartuschen getestet

Nun hat sich der Hersteller Static Controll, der durch die Untersuchungen in die Kritik geraten war, zu Wort gemeldet und mitgeteilt, dass man die DecaBDE-Belastung von einem unabhängigen Drittlabor habe testen lassen. Die Untersuchung habe ergeben, dass die Mehrheit der Patronen und Komponenten von Static Controll allen geltenden Umweltvorschriften entspreche. Lediglich eine kleine Anzahl von Patronen enthielt die feuerhemmende Chemikalie, die durch RoHS eingeschränkt ist.

Die LGA habe zudem entdeckt, dass einige der Kartuschen-Modelle, die wegen einer zu hohen DecaBDE-Konzentration in der Kritik gestanden hatten, eigentlich den Vorschriften entsprachen. Aufgrund der inkonsistenten Testergebnisse habe man deshalb begonnen, das Problem gründlich zu untersuchen und die Kunststoffe aller Produktlinien, sowohl für Kartuschen als auch für Komponenten, geprüft, um sicherzustellen, dass recycelte Produkte frei von flammhemmenden Chemikalien sind oder neue Kunststoffe verwendet werden.

Darüber hinaus habe man eine breite Auswahl an Kartuschen und Komponenten, darunter zahlreiche Wettbewerbsprodukte, testen lassen. Die feuerhemmende Chemikalie sei dabei in der überwiegenden Mehrheit der getesteten Industrieproben und in allen Konkurrenzkartuschen und Komponenten gefunden worden. Diese Ergebnisse deuten laut Static Control darauf hin, dass „das Vorhandensein des Flammschutzmittels in der Industrie endemisch ist und kompatible Kartuschen, wiederaufbereitete Kartuschen und Komponenten betrifft“. Die Auswirkungen der Tests habe man mit der Etira, dem Verband der Recycling-Industrie, besprochen und man gehe davon aus, dass man in den kommenden Wochen weitere Informationen liefern könne. Alle derzeit in Europa verkauften Komponenten und Kartuschen von Static Control seien bereits seit Dezember frei von der feuerhemmenden Chemikalie und würden den Anforderungen von RoHS- und REACH entsprechen.

Kontakt: https://de.scc-inc.com 

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