Diebstahl im Einzelhandel anhaltendes Problem
- 25.06.2014
- Monitor
- Stefan Syndikus
Die Diebstahlsraten befinden sich nach wie vor auf hohem Niveau, stellt die aktuelle Studie „Inventurdifferenzen 2014“ des EHI Instituts fest – und dies, obwohl der Handel organisatorisch, technisch und personell viel unternimmt, um Ladendiebstähle zu begrenzen. Nach Angaben der EHI-Studie investiert der Handel rund 1,3 Milliarden Euro in Technik und Personal, um seine Waren vor Diebstählen zu schützen. Dennoch summieren sich die Inventurdifferenzen in Deutschland auf 3,9 Milliarden Euro pro Jahr. Nach Einschätzung der Handelsexperten sind auf Ladendiebstähle durch Kunden rund 2,1 Milliarden Euro zurückzuführen, den eigenen Mitarbeitern werden fast 900 Millionen angelastet, und Lieferanten sowie Servicekräften werden etwas mehr als 300 Millionen Euro an Warenverlusten im Jahr zugerechnet. Die restlichen 600 Millionen Euro entfallen auf organisatorische Mängel. In Summe gehen dem Einzelhandel durch Inventurdifferenzen und Investitionen zu deren Vermeidung 1,3 Prozent des Umsatzes beziehungsweise absolut rund 5,2 Milliarden Euro verloren.
Hohe Dunkelziffer
Doch nur ein Bruchteil der Taten wird erkannt und angezeigt. Auch 2013 sind die angezeigten Ladendiebstähle laut Polizeilicher Kriminalstatistik wieder leicht auf 356 152 Fälle zurückgegangen. Der stetige Rückgang von angezeigten Ladendiebstählen spiegelt aber offensichtlich nicht die tatsächlichen Verhältnisse wider. Durch die enorme Dunkelziffer von über 98 Prozent besitzt die Statistik nur eine sehr eingeschränkte Aussagefähigkeit. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre erwarten viele Händler eher eine weitere Steigerung der Kriminalität. Vor allem der professionell organisierte Ladendiebstahl im Sinne von Bandendiebstählen und gewerbsmäßigen Diebstählen, die bei jedem Zugriff wertmäßig hohe Schäden verursachen und selten erkannt werden, bereiten den Einzelhändlern weiter Sorgen.
Kontakt: www.ehi.org