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„Die erste Home-Office-Welle war von ‚Notlösungen‘ geprägt“

Matthias Schach, Direktor Vertrieb, Marketing & Unternehmenskommunikation bei Brother International in Bad Vibel
Matthias Schach, Direktor Vertrieb, Marketing & Unternehmenskommunikation bei Brother International in Bad Vibel

Was bedeutet der Ausbruch der Corona-Pandemie mit all ihren Folgen für das öffentliche Leben für Ihr Tagesgeschäft? Vor welchen Herausforderungen stehen Sie?
Unser Tagesgeschäft ist – wie in allen Unternehmen – in erster Linie davon geprägt, die Gesundheit unserer Mitarbeiter und deren Angehörigen sowie der Gesellschaft als Ganzes zu schützen und die Ausbreitung des Virus einzudämmen – aber dennoch „at your side“ zu sein. Das bedeutet, dass, wo immer dies möglich ist, die Mitarbeiter aus dem Home-Office arbeiten und wir alles tun, damit die Kunden dies nicht merken. Das klappt insgesamt sehr gut. Nichtsdestotrotz arbeiten wir an Hygiene- und Abstandsplänen für die Wiederaufnahme des regulären Bürobetriebs. Dazu gehört auch, dass wir unsere Handelspartner aktuell befragen, unter welchen Umständen wir die Kundenbesuche wieder aufnehmen können und auch sehr zeitnah wieder mit Kundenbesuchen unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen starten werden.

Vor welchen Herausforderungen stehen Ihre Kunden und Partner und wie können Sie diese unterstützen, ihr Tagesgeschäft aufrecht zu erhalten? Stichwort: Verschiebung in Richtung Home-Office etc. Welche Themen werden dabei verstärkt nachgefragt?
Zu Beginn des Lockdowns haben wir eine erhöhte Nachfrage nach Hardware registriert. Darüber hinaus konnten wir feststellen, dass zahlreiche Händler sich zur Sicherheit etwas stärker mit Verbrauchsmaterial bevorratet haben. Da die Nachfrage insgesamt glücklicherweise nicht so stark eingebrochen ist wie in anderen Branchen, ist aktuell die größte Herausforderung für uns und unsere Partner die internationale Logistik. Die Fabriken arbeiten größtenteils wieder normal, aber die Logistikkapazitäten sind sehr volatil und daher schwer planbar. Im Großen und Ganzen können wir eine gute Verfügbarkeit unserer Produkte gewährleisten, aber in einigen Fällen müssen die Kollegen ein wenig jonglieren, aber auch das ist nun Teil der „neuen Normalität“.

Auch wenn sich die Situation dynamisch verändert: Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein? 
Die erste Home-Office-Welle war von „Notlösungen“ geprägt. Unternehmen und Mitarbeiter hatten keine Zeit, um durchgängige Lösungen zu suchen und einzurichten. Viele Menschen haben das genommen, was sie vor dem Lockdown noch in Finger bekommen haben. Nun wird es verstärkt darum gehen, die Hardware in den Heimbüros in die Administrations- und Sicherheitsstrukturen der Unternehmen einzubinden. Die Verbrauchsmaterialversorgung für Unternehmensdrucker am Heimarbeitsplatz wird sicher ein Thema werden, wenn sich der Heimarbeitsplatz wie erwartet vom Provisorium zum Dauerzustand etablieren sollte. In jedem Fall sehen wir uns in unserer Strategie bestätigt, nicht auf große zentrale Etagensysteme zu setzen, die sich für die Anwender nur lohnen, wenn die Geräte entsprechend ausgelastet sind, was, je nachdem wie sich die Home-Office-Situation entwickelt, in vielen Fällen schwierig wird. Wie sich der Gesamtmarkt mittel- und langfristig entwickelt, lässt sich heute noch nicht seriös prognostizieren. Wenn die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen reduziert wird, wird sich zeigen, ob die Wirtschaft zum Vorkrisenniveau zurückkehren kann. Wir sind sowohl als Niederlassung als auch als Gesamtkonzern solide aufgestellt, sodass wir unseren Kunden und Partnern auch in schwierigen Situationen zur Seite stehen können. (18.05.2020)

www.brother.de 

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