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„Viele erkennen jetzt das riesige Potenzial der Digitalisierung“

Tim Haas, Geschäftsführer jaka in Freiburg
Tim Haas, Geschäftsführer jaka in Freiburg

Was bedeutet der Ausbruch der Corona-Pandemie mit all ihren Folgen für das öffentliche Leben für Ihr Tagesgeschäft als Dienstleister rund um IT und Bürokommunikation? Vor welchen Herausforderungen stehen Sie?
Durch die Nähe zu Frankreich, besonders dem Elsass war die Lage schon sehr früh und sehr schnell dramatisch. Gleich zu Anfang der Pandemie in Deutschland wurde in unserem Gewerbegebiet ein ganzes Unternehmen vom Gesundheitsamt gesperrt und alle Mitarbeiter nach Hause geschickt. Das war ein wirkungsvoller Weckruf. Wir haben sofort Notfallpläne (eigentlich gedacht für einen IT-Crash durch Feuer oder Diebstahl) angepasst und koordiniert Mitarbeiter ins Home-Office verlegt. Alle Mitarbeiter, die wir am Standort weiter brauchten, haben wir räumlich in drei Gruppen geteilt, um bei einem Verdachtsfall eine vollständige Quarantäne zu verhindern. Wir wollen die Services für unsere Kunden so lange wie möglich aufrechterhalten. Immerhin versorgen wir die Krisenstäbe bei der Stadt mit unseren Druckdienstleistungen, die sollen sich auf uns verlassen können.

Vor welchen Herausforderungen stehen Ihre Kunden und wie können Sie diese unterstützen, ihr Tagesgeschäft aufrecht zu erhalten? Stichwort: Verschiebung in Richtung Home-Office etc. Welche Themen werden dabei verstärkt nachgefragt?
Für unsere Kunden, wie für uns, gelten die „Pflichten eines GmbH-Geschäftsführers in der Unternehmenskrise“. Dies nehmen viele sehr ernst. Hier treffen uns vor allem die sogenannten Vorbeugenden Maßnahmen. Diese zwingen Unternehmer dazu, Entscheidungen zu treffen, die akut noch gar nicht nötig sind, aber man muss im Sinne der Vorgaben alle Möglichkeiten nutzen und dokumentieren. So werden im Drucker-Hardware-Geschäft laufende Roll-Outs gestoppt, zugesagte Aufträge verschoben und durch die flächige Kurzarbeit gehen die Klick-Zahlen zurück. Ganz anders ist es in den Bereichen Digitalisierungsberatung und Schulung. Unsere Kunden in Beratungsprojekten nutzen tatsächlich die geschäftlich ruhige Zeit, um die Digitalisierungsprojekte weiter zu führen. Es finden Workshops remote statt, es werden Analysen in der Telefonkonferenz durchgeführt und Trainings als E-Learning genutzt. Die Begeisterung von bereits umgestellten Kunden der jaka digital ist groß. Durch unsere ganzheitlichen Lösungen war vielen der Wechsel ins Home-Office ohne Einschränkungen möglich. Da werden wir nach der Krise noch ein paar Referenz-Geschichten aufzeichnen können.

Auch wenn sich die Situation dynamisch verändert: Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein? 
Bemerkenswert ist der Zusammenhalt in der Gesellschaft. Mit vielem was gerade passiert, war so nicht zu rechnen. Zu beobachten ist auch, dass viele Verantwortliche in Verwaltung und Wirtschaft gemerkt haben, dass in der Digitalisierung ein riesiges Potenzial steckt und dass sie noch ordentlich Nachholbedarf bei dem Thema haben. Wir werden nächste Woche unser Trainings-Programm für Fachhändler in einer Online-Version auflegen. Damit können sich die Druck- und Kopierer-Händler, die für ihre Kunden in Zukunft auch Beratungsleistungen zum Weg ins digitale Büro anbieten wollen, kurzfristig Know-how dafür ins Haus holen. So kann auch der Fachhandel schlauer aus der Krise kommen. Denn irgendwann ist dieser Spuk wieder vorbei und dann wird die Sicht der Kunden zum Thema Digitalisierung eine andere sein.(31.03.2020)

www.jaka.de 

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