Expertenbefragung: E-Commerce boomt auch im B2B
- 10.07.2015
- E-Business
Die Bedeutung des B2B-E-Commerce zeigt insbesondere auch die Tatsache, dass der Anteil sowie die Transaktionsanzahl der geschäftlichen Online-Einkäufe über Online-Shops und Marktplätze beim Gros der Unternehmen (57 Prozent der Befragten) in den letzten beiden Jahren signifikant gestiegen ist. Bei 43 Prozent der Unternehmen nahm auch die Anzahl der Transaktionen zu. Für die Zukunft erwarten die Befragten eine weitere Steigerung der geschäftlichen Online-Einkäufe. 73 Prozent gehen von einem Anstieg der geschäftlichen Online-Einkäufe über Online-Shops und Marktplätze bis ins Jahr 2020 aus – keiner rechnet mit einem Rückgang. 41 Prozent rechnen damit, dass im Jahr 2020 mehr als 50 Prozent der Unternehmenseinkäufe in Online-Shops getätigt werden.
4 von 10 Einkäufer kaufen mindestens wöchentlich über Online-Shops oder Marktplätze ein. 8 von 10 tätigen Bestellungen mindestens monatlich über diese Online-Kanäle. Den Kauf von Büroartikeln tätigen 46 Prozent der Befragten privat bereits hauptsächlich online, geschäftlich sind dies allerdings schon 77 Prozent. Im Möbel-Segment nutzen 7 Prozent der Privatpersonen und 31 Prozent der geschäftlichen Einkäufer das Internet als bevorzugte Einkaufsadresse.
B2C-Verhalten „färbt“ ab
Ein Hauptgrund für die positive Entwicklung des B2B-E-Commerce ist nach Meinung der Experten, dass sich das private Online-Verhalten der Mitarbeiter nun verstärkt auch im geschäftlichen Alltag zeigt. Die Bequemlichkeit, Schnelligkeit und auch die größere Auswahl, die der Einkauf über das Internet mit sich bringt, wird von den Online-Shopper sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld erwartet. Gut zwei Drittel der Experten sehen zudem den Vorteil beim Einkauf über Online-Shops und Marktplätze auch darin, günstigere Preise zu realisieren.
80 Prozent der Experten sind deshalb der Meinung, dass sich B2B-Shops zunehmend an den Fiktionen, Abläufen und dem Komfort der B2C-Shops orientieren müssen. Dabei dürfen aber natürlich die notwendigen B2B-Funktionen wie die Möglichkeit der Angabe einer Kostenstelle bzw. purchase order number, die Möglichkeit des Uploads von Bestelllisten (über Excel bzw.CSV vorgefertigte Listen) oder auch ein B2B-ausgerichtetes Angebot von Zahlungsverfahren nicht vernachlässigt werden.
Auch zu den eigenen Online-Shops wurden die Teilnehmer befragt: Etwa 9 von 10 Online-Shops sind international ausgerichtet. Dabei hat aber keines der befragten Unternehmen ein eigenes Shopsystem für jedes Land aufgebaut. In der Regel werden länderspezifische Front-Ends oder Mandantenshops genutzt – das Grund-Shopsystem bleibt bei den befragten Experten gleich. Als Basis nutzen 67 Prozent der Unternehmen ein Standard-Shopsystem. Jedoch zeigt sich bei der Umsetzung der B2B-Shops ein hoher Customizing-Aufwand. Deshalb nutzen zahlreiche Händler, teilweise auch ergänzend zu den Standard-Lösungen, eigenentwickelte Shopsysteme.
Die Optimierung für mobile Endgeräte wird dabei auch im B2B immer wichtiger – 21 Prozent der Kunden nutzen bereits Tablets für die Suche vor dem Einkauf. Ein adäquates Angebot von Zahlverfahren sowie gute Such- und Filterfunktionen sind für Einkäufer außerdem die wichtigsten Funktionen eines B2B-Online-Shops. Unternehmen, die aktuell noch keinen B2B-Shop betreiben, scheuen insbesondere die hohe Komplexität eines solchen Projekts. Zur Bewerbung eines B2B-Shops erachten die Befragten eine Kombination aus Online- und Offline-Marketing im B2B als sinnvoll an (SEO, E-Mail-Marketing und Print-Werbung).
Die Umfrage fand als geschlossene Expertenfrage im Juni 2015 statt, es konnten insgesamt 46 Fragebögen verwertet werden.
Kontakt: www.votum.de; www.ibi.de