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Drei Viertel der Befragten sind laut Bitkom der Ansicht, dass das Bildungssystem nicht ausreichend auf ein Leben und Arbeiten in der digitalen Welt vorbereitet. (c) ThinkstockPhotos-619371154
Drei Viertel der Befragten sind laut Bitkom der Ansicht, dass das Bildungssystem nicht ausreichend auf ein Leben und Arbeiten in der digitalen Welt vorbereitet. (c) ThinkstockPhotos-619371154

Bitkom-Umfrage: Große Mehrheit sieht Nachholbedarf bei der Digitalisierung von Schulen

Zeitgemäße Lehrpläne, bessere Ausstattung und mehr Digitalkompetenz für Lehrer: Kurz vor der Bundestagswahl sehen die Deutschen erheblichen Nachholbedarf in der Bildungspolitik, so das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Acht von zehn Bundesbürgern ab 14 Jahren (81 Prozent) fordern, dass Bund und Länder mehr in Digitaltechnik an Schulen und die Ausstattung mit digitalen Lernmitteln investieren. Etwa ebenso viele (83 Prozent) halten den Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen für genauso wichtig wie Investitionen in das Schulgebäude. Und gut neun von zehn Deutschen (93 Prozent) sind der Meinung, dass Lehrende mehr Digitalkompetenz brauchen und darin besser ausgebildet werden müssten. „Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Zeit zu verspielen. Deutschland braucht jetzt zwingend eine digitale Bildungsoffensive“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die Politik in Bund und Ländern steht in der Pflicht: Digitale Kompetenzen und eine digitale Infrastruktur gehören in Deutschlands Schulen.“

Die große Mehrheit der Befragten sieht das deutsche Bildungssystem vor große Herausforderungen gestellt. Drei Viertel (76 Prozent) sind der Ansicht, dass das Bildungssystem nicht ausreichend auf ein Leben und Arbeiten in der digitalen Welt vorbereitet. Und fast ebenso viele (73 Prozent) meinen, dass Deutschlands Schulen bei der digitalen Bildung im internationalen Vergleich deutlich hinterher hinken. Neben digitalen Technologien müssen für die Mehrheit auch digitale Inhalte und der kompetente Umgang damit auf den Stundenplan. 85 Prozent der Befragten sagen, dass angesichts von Fake News, Hass-Rede und Mobbing im Internet der Umgang mit digitalen Medien verstärkt gelehrt werden sollte.

Das Bundesbildungsministerium hatte im vergangenen Jahr mit dem „Digitalpakt“ Investitionen in Höhe von fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung der Schulen in Aussicht gestellt. Bislang sind die Mittel laut Bundesfinanzministerium jedoch noch nicht im Bundeshaushalt eingeplant. Berg: „Der Digitalpakt muss jetzt umgesetzt werden. Bis Ende dieses Jahres sollte eine unterschriftsreife Bund-Länder-Vereinbarung vorliegen.“

Der Bitkom tritt dabei für eine umfassende Digitalisierung des Bildungssystems ein. Dabei sollen Deutschlands Schulen in den kommenden Jahren zu sogenannten Smart Schools weiterentwickelt werden. Das Konzept basiert auf drei Säulen: Investitionen in die digitale Infrastruktur, die Entwicklung digital-pädagogischer Konzepte und Inhalte sowie die entsprechende Qualifizierung der Lehrkräfte. Bundesweit wurden bislang fünf Smart Schools ausgezeichnet: die Bellevue-Gemeinschaftsschule in Saarbrücken und das Gymnasium Wendalinum in St. Wendel (Saarland), die Ernst-Reuter-Schule in Karlsruhe (Baden-Württemberg), die Elisabethenschule in Frankfurt am Main (Hessen) und das Leininger-Gymnasium in Grünstadt (Rheinland-Pfalz).

Um die Digitalisierung der Schulen zu fördern, hat der Bitkom einen Smart-School-Wettbewerb ausgerufen. Bis zum Jahresende sollen bundesweit bis zu 20 weitere Smart Schools für ihre Anstrengungen gewürdigt werden. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Bewerbung finden sich unter http://www.smart-school.de/. 

Kontakt: www.bitkom.org

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