BusinessPartner PBS

„Produkte mit Zusatznutzen gefragt“

Andreas Hörtenhuber
Andreas Hörtenhuber, International Sales & Marketing Manager Colop

Die Branche steht weiterhin im Veränderungsprozess. Wie beurteilen Sie die Entwicklung in 2016 für das Branchenumfeld und für Ihr Unternehmen?
Meines Erachtens hat sich der Wind in der Büroartikelbranche auf Ost gedreht – er ist kälter und schärfer geworden. Über die damit verbundenen Auswirkungen haben Sie ja berichtet: Zuerst der gescheiterte Versuch einer Fusionierung von Office Depot und Staples, dann der Verkauf an den Investor Cerberus; die Ankündigung von Adveo, in Zukunft auch zumindest Bereiche des Direktgeschäfts abzudecken und nicht zu vergessen manche Marktteilnehmer, die sich aufgrund der Geschäftsentwicklung für immer vom „Parkett“ verabschieden mussten. Für uns als weltweit exportierendes Unternehmen mit einem traditionellen Produkt sind mitunter die Bedingungen etwas anders. Der Stempel verliert in manchen Bereichen, gewinnt aber gleichzeitig wieder in anderen an Bedeutung. Schon seit jeher hat sich der Stempel in dynamischen Zeiten an die neuen Erfordernisse angepasst. So genügt es heute einfach nicht mehr nur den Grundnutzen, also die Funktion des einfachen Stempelabdrucks anzubieten, sondern der Stempel muss, so wie viele andere Produkte auch, eine Zusatznutzen bieten. Diesen Erfordernissen leistet Colop schon seit Jahren Folge, zuletzt mit der vereinfachten Personalisierungsmöglichkeit beim neuen „Printer“, aber auch beim Angebot von Stempel mit hohem Recycling-Kunststoffanteil („Green Line“) oder bei der Verwendung des antibakteriellen Schutzes beispielsweise bei allen Kunststoffgriffen der „Classic Line“- und „Expert Line“-Serien.

Wie sind Ihre Erwartungen für 2017?
Die Konjunktur läuft in Deutschland bereits bestens und es gibt keine Anzeichen, dass sich das wieder ändern sollte. Selbstverständlich sind wir in der heutigen vernetzten Zeit verstärkt durch wirtschaftliche oder politische Wirren irgendwo auf unserem Kontinent betroffen, aber wir haben ja auch bereits gelernt, mit derartigen Ereignissen umzugehen. Das Wettbewerbsumfeld wird sich meiner Meinung nach für unseren Bereich im kommenden Jahr kaum verändern. Klarerweise wird die fortschreitende Digitalisierung zu Veränderungen führen, die in manchen Bereichen schmerzvoll sein werden, aber auch das Papier wurde schon vor 25 Jahren für tot erklärt, und wie wir alle wissen ist dem nicht so. Im Moment wird viel über Amazon Business gesprochen. Da möchte ich aber erst einmal ein/zwei Jahre abwarten. Der deutsche Büroartikelmarkt ist mit seinen bisherigen Strukturen – Einkaufs- und Marketinggesellschaften, Großhandelsunternehmen, internationalen Größen aber auch den vielen traditionellen aber starken, regionalen Marktgrößen – schon recht stabil und breit aufgestellt und ich denke, der Käufer ist sehr gut betreut. Für einen Wechsel zu einem neuen Lieferanten muss es erst einen Anlass geben und dieser besteht in der Regel in einer Unzufriedenheit mit dem bisherigen Anbieter. 

www.colop.de