Schlecker-Nachfolger Dayli insolvent
- 04.07.2013
- Handel
- Stefan Syndikus
Der KSV1870 vertritt eine große Lieferantengruppe. Sie hatte beklagt, dass die Geschäftsführung von Dayli nicht selbst einen Insolvenzantrag stelle: „Der Betrieb der Drogeriekette wird ohne Rücksicht auf die seit Wochen nicht mehr bezahlten Lieferanten und die seit Ende Juni nicht bezahlten Dienstnehmer fortgesetzt, obwohl zunehmend Berichte von leeren Regalen in den Filialen bekannt werden und die Umsätze damit wohl in den Keller gefallen sind“, hieß es bei dem Gläubigerschutzverband in Wien. Nach Schätzung des KSV1870 kostet der Betrieb der noch bestehenden 783 österreichischen Filialen pro Arbeitstag rund eine halbe Million Euro nur an Personal- und Sachaufwand, also ohne Wareneinsatz gerechnet.
Das Unternehmen hatte in den vergangenen Wochen nach Investoren für den Weiterbetrieb gesucht. Für Aufsehen in der österreichischen Medienberichterstattung sorgten zuletzt die Entlassung des Finanzchefs von Dayli sowie das Verschwinden von einer Million Euro in Italien, mit denen der Investor Rudolf Haberleitner nach eigenen Aussagen eine Anzahlung für einen Investor tätigen wollte. Haberleitner hatte mit seinem Konzept eines Nachversorgergeschäfts auch rund 600 ehemalige Schlecker-Filialen in Deutschland wiederbeleben und zum führenden Nahversorger in Europa aufsteigen wollen. Im August 2012 hatte er über seinen Privaty Equity Fond TAP 09 Schlecker Österreich übernommen.
Kontakt: www.dayli-shop.com, www.tap09.com, www.ksv.at