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Rund 74 Prozent der Händler:innen unterstützen neue Mitarbeiter:innen mit einem strukturierten Onboarding. Quelle: EHI Studie Talents4Retail 2023/2024
Rund 74 Prozent der Händler:innen unterstützen neue Mitarbeiter:innen mit einem strukturierten Onboarding. Quelle: EHI Studie Talents4Retail 2023/2024

EHI-Studie: Wie das Recruiting der Zukunft aussieht

Um wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, ist engagiertes und qualifiziertes Personal im Handel unabdingbar. Aber wie können Arbeitgeber trotz Fachkräftemangel Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen?

Wie wird das Recruiting in der Zukunft aussehen, erklärt Ulrike Witt, Leiterin des Forschungsprojekts Personal im Handel, anhand der Ergebnisse der EHI-Studie „Talents4Retail 2023/24“: „Unkompliziert, das ist insgesamt der Tenor, wenn es um Bewerbungsmöglichkeiten geht: am besten One-Click und ohne Bewerbungsanschreiben.“

Um dem Arbeitskräftemangel bestmöglich zu begegnen, greifen Unternehmen auf die unterschiedlichsten Recruiting-Kanäle zurück, die die Stellenbesetzung leichter gestalten. Social Media wird von den Arbeitgebern für Stellen in der Zentrale (53 Prozent), Filiale (79 Prozent) oder in der Logistik (42 Prozent) eingesetzt. Noch erfolgreichere Recruiting-Kanäle für die Zentrale sind Onlinebörsen und Businessnetzwerke (63 Prozent) sowie die Karriereseite und der eigene Kandidatenpool (58 Prozent). Für Filialen sind es auf dem zweiten Platz Instore Kampagnen (74 Prozent) und auf dem dritten Platz Onlinebörsen und Karriereseiten. Für vakante Positionen in der Logistik wird zu 53 Prozent auf Onlinebörsen und zu 21 Prozent auf Arbeitsagenturen zurückgegriffen.

Generell gilt, dass der Cost-per-Hire-Wert – also der finanzielle Aufwand, um eine Stelle zu besetzen – steigt, je größer der Personalbedarf und je geringer die Anzahl von geeigneten Bewerber:innen ist. 63 Prozent der Befragten geben an, dass die Kosten im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen sind.

Mitarbeiter:innen halten und fördern

Sind Verträge unterschrieben, heißt es allerdings nicht unbedingt, dass Vertragsunterzeichner:innen tatsächlich anfangen zu arbeiten. Ghosting ist längst nicht mehr nur ein Phänomen beim Dating. Es ist nicht unüblich, dass Mitarbeiter:innen nicht zum besprochenen Arbeitsbeginn erscheinen, ohne dies zu kommunizieren. Ebenfalls verlassen einige Arbeitnehmer:innen das neue Unternehmen noch innerhalb der Probezeit. Um dieses kostspielige Phänomen der Frühfluktation zu vermeiden, stehen Beziehungen und Werte von Beginn an im Fokus und vorhandene Mitarbeiter gewinnen noch mehr an Bedeutung. Es ist daher nicht überraschend, dass Händler ihre Mitarbeitenden beim Upskilling oder Reskilling unterstützen (42 Prozent). Sie unterstützen ihre Mitarbeitenden, wenn sie eine andere Position im Unternehmen erlangen möchten.

Zur Wertschätzung von Mitarbeitenden setzen 53 Prozent der Befragten auf ein Preboarding-Konzept, damit sich die neuen Kolleg:innen schon vor Arbeitsbeginn willkommen fühlen. Rund 74 Prozent haben ein strukturiertes Onboarding für die ersten Arbeitstage vorliegen. Für die Probezeit arbeiten 42 Prozent der Händler ein Konzept aus. Mit 26 Prozent ist ein Offboarding-Konzept bisher seltener vertreten - gewinnt aber zunehmend an Bedeutung. Ein positiver Entlassungsprozess kann qualifizierte Mitarbeiter:innen dazu bewegen, wieder zurückzukommen oder dazu führen, dass im Dialog ein positives Image vermittelt wird und so potentielle Arbeitskräfte geworben werden.

Die EHI-Studie „Talents4Retail 2023/24“ steht im EHI-Shop zur Verfügung und ist für Mitglieder kostenlos.

Kontakt: www.ehi.org

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