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Gut aufgestellt für die nächsten Schritte

Beim Düsseldorfer AV-Distributor Medium hat sich in Richtung Zukunftsausrichtung einiges getan. Wir sprachen mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Arno Alberty über Wachstumschancen, Händlerunterstützung und die Zusammenarbeit mit Franken.

Das Medium-Konzept: Hohe Warenverfügbarkeit in der Logistik
Das Medium-Konzept: Hohe Warenverfügbarkeit in der Logistik

Herr Alberty, Medium hat seit Anfang des Jahres massiv in die Verbesserung der eigenen Leistungsfähigkeit investiert. Welche Projekte standen im Fordergrund und wie ist der aktuelle Stand?

Am 1. Februar haben wir unsere beiden Lagerstandorte in Düsseldorf und Hilden in ein modernes vollautomatisiertes Lager der Also Deutschland GmbH verlagert. Hier verfügen wir über ein eigenes Sortiment nur für Medium, das für den Vertrieb in der IT-Distribution nicht freigegeben ist. Parallel dazu haben wir SAP eingeführt. Zusätzlich schalten wir jetzt erste Kunden auf EDI-Anbindung, um Prozesse zu beschleunigen und einfacher zu machen. Wir haben darüber hinaus einen kompletten Relaunch unseres Auftrittes geschaffen, Logo und Kataloge wie Haupt- und Schulkatalog wurden komplett überarbeitet, die Sortimente sinnvoll erweitert. Hierzu erhalten wir ein sehr positives Echo von Handelspartnern und Endverwendern, die diese Kataloge mit dem Eindruck unserer Händler versehen erhalten. Zudem haben wir die Organisation in Düsseldorf neu aufgestellt und aktuellen Marktgegebenheiten angepasst. Zurzeit arbeiten wir noch am neuen geschlossenen E-Shop für Händler und überarbeiten unsere Website. Ich denke, da ist bei uns schon eine ganze Menge passiert.

Zwischenzeitlich hatten Handelspartner aber wohl unter Lieferverzögerungen zu leiden. Sind die Anlaufschwierigkeiten überwunden?

Arno Alberty: „Wir werden unsere Händler noch intensiver mit kompletten Lösungen inklusive Montage- und After-Sales-Service sowie Schulungsangeboten unterstützen.“
Arno Alberty: „Wir werden unsere Händler noch intensiver mit kompletten Lösungen inklusive Montage- und After-Sales-Service sowie Schulungsangeboten unterstützen.“

Der massive Eingriff war notwendig, um die gute alte Medium wieder auf Tempo, Effizienz und Attraktivität zu trimmen. In den Monaten Februar bis Juni haben wir schon einige Kunden „gequält“, auch die Lieferanten waren in dieser Phase nicht immer glücklich. Unsere Mitarbeiter sind speziell bei der SAP-Einführung oft durch ein Tal der Tränen gegangen. Die Erreichbarkeit der Kollegen im Innendienst war zeitweise eingeschränkt. Aber mit Stolz kann ich heute sagen, dass wir dieses Tal seit Juli bis auf wenige Ausnahmen durchschritten haben. Und wir haben vor allem keinen Kunden verloren. SAP läuft nun routiniert, unsere Mitarbeiter im Innen- und Außendienst arbeiten sehr effizient mit den neuen Systemen. Das neue Lager funktioniert jetzt wirklich ausgezeichnet mit hoher Liefer- und sehr niedriger Reklamationsquote. Unsere Kunden können bis 18 Uhr bestellen zur Auslieferung am anderen Tag. Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei unseren Kunden für die Geduld und Treue in dieser notwendigen Umstellungsphase bedanken.

Inwieweit profitieren Medium und die Handelskunden von der SAP-Einführung?

Die neue IT-Landschaft macht alle unsere Prozesse schneller, effektiver und transparenter. Damit werden wir auch für unsere Handelspartner attraktiver. Die neue Medium wird Benchmark im AV-Markt sein, nicht nur wegen des attraktiven und breiten Sortimentes, sondern auch als technisch top ausgestatteter Partner. Somit werden wir auch für unsere Kunden deutlich leistungsfähiger sein.

Das konjunkturelle Umfeld ist derzeit auch in Deutschland nicht gerade einfach. In welchen Sortimentsfeldern sehen Sie besondere Potenziale für Ihre Partner im AV-Bereich?

Wir haben speziell im ersten Halbjahr deutlich Zurückhaltung bei gewerblichen Endkunden und auch Schulen und Behörden erlebt. Dies hat großen Druck auf unsere Handelspartner und uns ausgeübt. Aber seit Juli spüren wir eine deutliche Belebung. Im August haben wir einen sensationell guten Monat mit plus zehn Prozent über Plan erlebt. Auch der September war gut und im Oktober bis Dezember läuft das Jahresendgeschäft mit den umsatzstärksten Monaten. Speziell im Schulgeschäft sehen wir großes Wachstumspotenzial für die nächsten Jahre. Die Ausstattung der Schulen mit digitalen Systemen ist im europäischen Vergleich immer noch sehr bescheiden. Nur zehn Prozent der Schulen sollen über W-LAN verfügen, nur rund zwölf Prozent arbeiten derzeit schon mit interaktiven Boards. Nicht gut, aber andererseits ergibt sich daraus für unsere Händler und uns ein interessantes Betätigungsfeld für die Zukunft. Generell erleben wir aber auch einen deutlichen Trend nicht nur im AV-Bereich zu mehr lösungsorientierten Gesamtkonzepten für Konferenzräume, Veranstaltungen und Schulen. Das wird weiteren Veränderungsdruck für die AV-Händlerstruktur in Deutschland erzeugen. Wir werden unsere Händler hier noch intensiver unterstützen mit kompletten Lösungen inklusive Montage- und After-Sales-Service, falls gewünscht, sowie Schulungsangeboten. Dazu kommen demnächst mehr Informationen. Darüber hinaus werden wir in Kürze auch in der Lage sein, unsere Händler bei Projekten mit entsprechenden Finanzierungsangeboten zu unterstützen.

Und der Vertrieb kann dies alles stemmen?

Der Hauptkatalog: „Die ganze Welt der Präsentationstechnik“
Der Hauptkatalog: „Die ganze Welt der Präsentationstechnik“

Medium verfügt über die größte Vertriebsorganisation im deutschen Markt. Regionale Gebietsverkaufsleiter, Großkunden-Manager (Key Accounts), Vertriebsleitung sowie Business Development Manager helfen unseren Händlern beim Abverkauf. Speziell für das wachsende Schulgeschäft unterstützt der Medium-Spezialist bei gemeinsamer Endkundenberatung, Ausschreibung, Bemusterung etc. Unser Innendienst in Düsseldorf kann sich, unterstützt durch EDI und Shop-Lösung, zukünftig noch intensiver um unsere Kunden kümmern.

Medium hat zuletzt das bereits umfangreiche Sortiment um klassische Präsentationsprodukte von Franken ergänzt. Wie laufen Programm und Zusammenarbeit?

Die Zusammenarbeit mit Franken funktioniert sehr gut, die Produkte sind von guter Qualität und Franken ist führend in diesen Sortimenten. Als anerkannte Marke hat unser Vertrieb kein Problem in der Platzierung der Produkte. Wir ergänzen uns in den Sortimenten optimal und verfügen über ähnliche Zielgruppen auf der Endverwenderseite. Der Franken-Vertrieb konzentriert sich hierbei stärker auf den Bürofachhandel, Medium zielt auf die Handelspartner im AV- und Spezialisten-Bereich. Direktgeschäft ist übrigens für beide Partner ausgeschlossen, wir stehen zum Fachhandel.

Demnach profitiert jetzt auch Franken im elektronischen Bereich vom Medium-Know-how. Was umfasst die Kooperation und wie beurteilen Sie die Chancen für Franken, im eigenen Händlerkreis damit punkten zu können?

Ja, Franken startet jetzt auch mit Medium-Unterstützung mit interaktiven Produkten. Ein tolles Produkt ist hier zum Beispiel die Kombination aus Franken-Schreibtafel und gleichzeitiger Projektionsmöglichkeit durch Zurüstung mit dem einfach zu montierenden Hitachi „Link EZ2“-System. Wir unterstützen hierbei den Franken-Vertrieb durch Schulung und auch bei der Kundenberatung vor Ort.

Interaktives Arbeiten: Franken Projektionsund Schreibtafeln mit Hitachi Link EZ2 (Bild) oder Vivitek-Beamer
Interaktives Arbeiten: Franken Projektionsund Schreibtafeln mit Hitachi Link EZ2 (Bild) oder Vivitek-Beamer

www.medium.de

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