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Kalender in der Krise?

Die von GfK Panel Services erhobenen Daten zum Kalendermarkt lassen eine nicht mehr ganz so rosige Entwicklung erkennen: Absatz und Umsatz gehen deutlich zurück. Die Käuferstruktur dagegen ändert sich nur wenig.

Im untersuchten Zeitraum September 2008 bis Februar 2009 wurden nach den Recherchen der Nürnberger Marktforscher 35,7 Millionen Kalender in Deutschland verkauft – gegenüber der Stückzahl von 38,5 Millionen des gleichen Vorjahreszeitraums ein Rückgang, der aufhorchen lässt. Der Umsatz sank von 256,9 Millionen Euro auf aktuell 243,3 Millionen – und das bei einem von 6,68 Euro auf 6,82 Euro gestiegenen Durchschnittspreis pro Kalender.

Ob sich darin bereits die allgemeine Wirtschafts- und Finanzkrise manifestiert oder ob dem Rückgang andere Ursachen zugrunde liegen, lässt sich nicht genau eruieren – andere Ergebnisse der Erhebung deuten eher auf ein stabiles Käuferverhalten hin. So haben sich die Anteile der verschiedenen Preisklassen am Gesamtumsatz nur minimal verschoben, das Gros der Käufer greift unverändert zu Kalendern, die zwischen 7,50 Euro und 19,99 Euro kosten.

Die Käuferstruktur nach Alter und Geschlecht betrachtet bringt ebenfalls keine großen Änderungen zu Tage. Nach wie vor haben die Frauen unter den Kalenderkäufern die „absolute Mehrheit“, und die Konsumenten über 60 Jahre stellen immer noch das größte Kontigent, gefolgt von den 40- bis 49-Jährigen. Auch was die Verbraucher zum Kauf eines Kalenders animiert, hat die GfK-Forscher interessiert: Der Griff zu einem vertrauten, lieb gewonnenen Titel des Vorjahres spielt eine große Rolle, und noch wichtiger ist das Umschauen und Stöbern im Geschäft. Die Information per Katalog und – erstaunlicherweise – per Internet sind dagegen weit abgeschlagen.

Das heißt für den Händler vor Ort: Wer die Wünsche seiner Klientel sorgfältig analysiert, sein Sortiment entsprechend gestaltet und auf ansprechende Weise präsentiert, wird im Kalendergeschäft die Nase vorne haben.

www.gfkps.com

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