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Für kleine „Umweltmuffel“

Der Nachwuchs empfindet ein umweltbewusstes Leben mehrheitlich als anstrengend und teuer, offenbart eine aktuelle Jugendtrendstudie. Mit Unterrichtsmaterialien möchte die Jury Umweltzeichen gegensteuern.

Volker Teichert, Vorsitzender der Jury Umweltzeichen: „Wir hoffen, dass viele Lehrerinnen und Lehrer unsere Ideen zum Thema Umweltschutz mit dem „Blauen Engel“ aufgreifen und in ihren Unterricht einbringen.“
Volker Teichert, Vorsitzender der Jury Umweltzeichen: „Wir hoffen, dass viele Lehrerinnen und Lehrer unsere Ideen zum Thema Umweltschutz mit dem „Blauen Engel“ aufgreifen und in ihren Unterricht einbringen.“

Viele Kinder und Jugendliche lassen sich schnell für den Schutz des Regenwaldes oder bedrohter Tierarten begeistern, wenn es aber um das Thema umweltfreundliches Verhalten im Alltag geht, fehlen häufig die Einsicht und die Motivation. In der deutschlandweit durchgeführten Jugendtrendstudie „Timescout“ wurden 1200 Jugendliche und junge Erwachsene von 11 bis 39 Jahren in sechs deutschen Großstädten befragt. Das Ergebnis zeigt, dass die Möglichkeiten eines eigenen nachhaltigen Alltaghandelns, wie etwa der Einsatz umweltfreundlicher Materialien für die Schule, der Verzicht auf das Auto oder der Umgang mit Energie im Haushalt, im Nachhaltigkeitsbild der Befragten keine Schlüsselposition einnimmt. Jeder Zweite gab an, dass umweltbewusstes Leben anstrengend sei. Hinzu kommt das 85 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein Problem darin sehen, dass es meist überhaupt nicht nachvollziehbar sei, ob ein Produkt umweltfreundlich hergestellt wurde. Auch wird eine umweltbewusste Lebensführung von einer Zweidritte-Mehrheit nach wie vor als teuer wahrgenommen.

Ebenso wenig möchten viel Jugendliche die Verantwortung für die Zukunft selbst übernehmen. Die Hälfte der Befragten gab an, dass sie es in erster Linie die Aufgabe der Politik, nicht der Konsumenten, sei, die Unternehmen in Richtung eines verantwortungsbewussteren Vorgehens zu beeinflussen. „Der Begriff Nachhaltigkeit ist in der Sphäre der Politik und der Wirtschaft steckengeblieben. Dort wird immer und überall davon gesprochen, die Menschen können sich unter Nachhaltigkeit aber nichts Konkretes vorstellen, etwas, das sie direkt in ihrem Alltag betreffen würde und das sie dort auch umsetzen könnten. Deswegen ist es kein Wunder, dass man diesbezüglich auch keine individuelle Verantwortung sieht“, kommentiert Studienleiter Philipp Ikrath das Ergebnis.

Produktbezogener Umweltschutz

Nachhaltiger Konsum in der Schule: Unterrichtsmaterialen zum produktbezogenen Umweltschutz können kostenlos heruntergeladen werden.
Nachhaltiger Konsum in der Schule: Unterrichtsmaterialen zum produktbezogenen Umweltschutz können kostenlos heruntergeladen werden.

Das Ergebnis der Studie spiegelt sich auch in der Einstellung von Kindern und Jugendlichem zu umweltfreundlichen Schulmaterialien wider. In Deutschland werden rund 200 Millionen Schulhefte werden im Jahr verkauft, zum Schulstart sind es besonders viele. Doch nur etwa jedes zehnte Schulheft ist aus Recyclingpapier. Vor diesem Hintergrund ruft die Jury Umweltzeichen gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt und der RAL GmbH mit der Aktion „Schulstart für den Blauen Engel – 100 Prozent für unsere Umwelt“ Jugendliche und Erwachsene auf, mehr Recyclingpapier zu kaufen. Aktionspartner sind der Versandhändler Memo, die Internetplattform Utopia sowie die Hersteller Venceremos und Herlitz. Im Mittelpunkt der Kampagne steht eine Sonderedition „Blauer Engel“-Schulhefte mit eigens gestalteten Covermotiven und Informationen zum „Blauen Engel“. Für Unternehmen, die sich an der Kampagne beteiligen möchten, besteht die Möglichkeit, eine eigene Auflage der Sonderedtion zu produzieren und eigene Aktivitäten zum Schulbeginn am Point of Sale mit den Aktionsmaterialien durchzuführen. Bei der Sonderedition „Blauer Engel-Schulhefte“, die über den Versandhändler Memo vertrieben wird, kam ein spezielles Recyclingverfahren ohne optische Aufheller oder andere Zusatzstoffe zum Einsatz. Das Ergebnis ist ein besonders weißes Recyclingpapier mit einem Weißegrad von 98 nach ISO.

Begleitend dazu werden Unterrichtsmaterialien zum produktbezogenen Umweltschutz geboten. Diese sollen die Kinder motivieren, Möglichkeiten zu erkennen, auch im Alltag die Umwelt zu schützen. Nachhaltiger Konsum soll als ein wichtiger Aspekt des Umweltschutzes wahrgenommen werden. „Wir hoffen, dass viele Lehrerinnen und Lehrer unsere Ideen zum Thema Umweltschutz mit dem „Blauen Engel“ aufgreifen und in ihren Unterricht einbringen“, erklärt Volker Teichert, Vorsitzender der Jury Umweltzeichen. Die Lehrmaterialien stehen für die Grundschule, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II zur Verfügung. Sie eignen sich für alle Fächer, in denen Umweltschutz, nachhaltiger Konsum oder Verbraucherfragen behandelt werden sowie für alle Schulformen. Fächerübergreifend können die Materialien auch in Form von Projekttagen eingesetzt werden. Sie sind in Module unterteilt, die interessierte Lehrerinnen und Lehrer je nach verfügbarer Unterrichtszeit und gewünschten Lerninhalten auswählen und miteinander kombinieren können. Im Vordergrund soll das selbstständige Lernen durch Projekt- und Gruppenarbeit stehen. Grundschüler können die Kenntnisse zum „Blauen Engel“ anhand spielerischer Lernformen wie Quizaufgaben oder Bilderrätsel erwerben. Für die Oberstufenschüler stehen Text- und Essayaufgaben im Vordergrund, während für die Mittelstufe eine Mischung aus beidem angeboten wird. Zusätzlich zu den Lehrmaterialien gibt es auf der Website des „Blauen Engel“ einen neuen Bereich für Lehrer, der weiterführende Informationen und Materialien bietet.

www.tfactory.com

www.blauer-engel.de

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