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„Eine Marke für die ganze Welt“

Mit Thirawit Leetavorn, Senior Executive Vice President des thailändischen Papierherstellers Double A, sprachen wir über die Einmarkenstrategie des Unternehmens und Alternativen zur Holzgewinnung durch Kahlschlag.

Eukalyptusspaliere zwischen Reisfeldern: Zusätzliche Einkommensquelle für die Bauern
Eukalyptusspaliere zwischen Reisfeldern: Zusätzliche Einkommensquelle für die Bauern

Herr Leetavorn, Double A ist ein recht junger Anbieter auf dem europäischen Markt. Wo steht die Marke heute?

Double A ist in seinen Kernmärkten in Asien – Thailand, Malaysia, Singapur, auch China – mit Marktanteilen von 40 bis 70 Prozent Marktführer, obwohl es sich um ein Premiumprodukt handelt. Auch in Australien sind wir gut unterwegs, in Europa bleibt der Marktanteil trotz kontinuierlichen Wachstums noch im einstelligen Prozentbereich – bezogen auf den Gesamtabsatz. Doch wir holen auf: die Markenbekanntheit hat sich Stück um Stück verbessert. Wir peilen die Top Ten der bekanntesten Papiermarken an.

Double A fährt bei der Sortiments-politik bislang einen ganz eigenen Kurs. Während andere Hersteller auf ein umfangreiches Portfolio unterschiedlicher Papiersorten, Marken und Grammaturen setzen, bleibt Double A der Strategie „ein Produkt = eine Marke“ treu. Ist dies immer noch das Konzept der Wahl?

Wir konzentrieren uns bei der Produktion auf die eine Marke Double A und dementsprechend fokussiert sind wir auch beim Marketing. Über End-nutzer- und Handelskampagnen stärken wir die Nachfrage. Double A ist eine Marke, der man vertrauen kann, dies ist unsere Botschaft. Mit dieser Strategie haben wir schon gute Ergebnisse in vielen anderen Ländern erreicht und wollen das auch in Europa realisieren.

Aber mit dem neuen „Hi Plus“-Papier weichen Sie doch ab von dieser Strategie ...

Thirawit Leetavorn, Senior Executive Vice President bei Double A: „Wir haben ein nachhaltiges System der Zellstoffgewinnung etabliert.“
Thirawit Leetavorn, Senior Executive Vice President bei Double A: „Wir haben ein nachhaltiges System der Zellstoffgewinnung etabliert.“

Mit „Hi Plus“ haben wir ein 75-Gramm-Büropapier auf der Paperworld vorgestellt. Der Fachhandel bedient heute sowohl Kunden, die klassisch auf ein 80-Gramm-Papier setzen, aber zugleich Kunden, die 75-Gramm-Papiere kaufen. Mit der neuen Marke wollen wir ihm für diesen noch jungen, aber wachsenden Markt ein Produkt an die Hand geben. „Double A“ wird aber unangefochten unsere Fokusmarke bleiben.

Der Papiermarkt weltweit leidet unter Überkapazitäten, während Double A in diesem Jahr ein neues Werk in Betrieb nimmt. Haben Sie keine Angst, dass Sie auf dem Papier sitzen bleiben?

Ich denke, das Problem der Überkapazitäten ist in erster Linie ein europäisches Phänomen, das durch einen schnell gewachsenen Papiermarkt und entsprechend viele Papierfabriken verschärft worden ist. Bei Double A sind wir umsichtig. Wir analysieren und bewerten jede Region, in der wir arbeiten und entwickeln daraus unsere Marketingstrategien. Wie ich eingangs erläutert habe, wir sind global breit aufgestellt.

Wie schätzen Sie den Papierverbrauch der Zukunft ein?

In den entwickelten Ländern haben wir natürlich gesättigte Märkte. Allerdings werden hier die Konsumenten anspruchsvoller und achten stärker auf Qualität und Nachhaltigkeit. Double A bedient diese Anforderungen gleichermaßen – durch eine glaubwürdige Marke mit hoher Qualität und Nachhaltigkeitsvorteilen.

Double A unterstützt den Abverkauf zum Fachhandel bislang vor allem indirekt ...

Produktion in Thailand: 80-Gramm-Papier mit zunehmender Verbreitung in Europa
Produktion in Thailand: 80-Gramm-Papier mit zunehmender Verbreitung in Europa

In diesem Jahr werden wir uns auf unsere Werbekampagne zur Fußball-Europameisterschaft konzentrieren. Wir unterstützen den Fachhandel beispielsweise mit Displays sowie Prospekten und Webbannern direkt. Wir sind aber überzeugt, dass der beste Weg zur Unterstützung des Fachhandels über Kampagnen an den Endkunden führt, die ihn für ein Qualitätspapier mit Premiumanspruch gewinnen. Im vergangenen Jahr haben wir zudem den deutschen Fachhändlern In-Store-Videopräsentationen angeboten. Fachhändler, die unser Angebot aufgegriffen und die Werbespots und Informationen zu Umweltschutz und sozialer Verantwortung im Geschäft gezeigt hatten, konnten signifikante Steigerungen der Abverkaufszahlen erreichen.

Zertifizierungen und der Nachweis nachhaltig zu wirtschaften, haben bei den Papierherstellern in den vergangenen Jahren eine zunehmend wichtigere Rolle in der Kommunikation mit dem Kunden und bei der Neuentwicklung von Papieren gespielt. Welchen Ansatz verfolgt das Unternehmen auf diesem Gebiet?

Wir halten die konventionellen Methoden der Zelluloseherstellung, wie sie in Europa üblich sind, eben durch Kahlschlag ganzer Flächen, für nicht nachhaltig und nicht übertragbar auf die Bedingungen des tropischen Asiens, wo wir regelmäßig wiederkehrende, extreme Monsunregen erleben, die bei Kahlschlägen zu extremer Bodenerosion führen. Wir haben das „Farmed Tree“-System in Thailand vor über vierzig Jahren entwickelt und mittlerweile 1,5 Millionen Reisbauern von den Vorteilen dieses Konzeptes überzeugt. Jedes Jahr pflanzen sie rund 400 Millionen Setzlinge, die Double A aufgezogen hat, entlang ihrer Reisfelder, wir entnehmen 40 bis 50 Millionen Bäume jedes Jahr für den Bedarf unserer Papierfabrik. Die Eukalyptusbäume sind eine nachhaltige Quelle für Zellstoff und binden das Klimagas Kohlendioxid. Da wir ausschließlich selbst produzierte Eukalyptussetzlinge verwenden, können wir den Holzinput der Fabrik genau verfolgen, managen und exakt bestimmen, woher jeder geschlagene Baum stammt. Das System ist in sich geschlossen und bildet einen nachhaltigen Kreislauf.

www.doubleapaper.eu

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