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Wie gehts weiter mit Papier?

Die Zeiten des boomenden Wachstums im Segment Office-Papiere sind vorbei. Das lässt, angesichts des zunehmenden Umweltbewusstseins der Verbraucher, die Frage nach der Entwicklung und den Trends im Markt aufkommen.

Die Fragen: 1. Deutschland gehört zu den Weltmeistern im Papierverbrauch pro Kopf. Tendenz steigend. Wie reagieren Sie als Hersteller darauf, diesem Trend umweltfreundlich und ressourcenschonend zu entsprechen?

2. Immer mehr Konzepte werden entwickelt, um den Papierverbrauch im Büro zu senken – Duplexdruck oder elektronische Archivierung beispielsweise. Auch die Verbraucher werden zunehmend sensibler für das Thema. Welchen Einfluss hat das Ihrer Einschätzung nach langfristig auf die Entwicklung des Marktes für Office-Papiere?

Martina Schürmann, Marketing Manager Graphic & Office Papers, UPM Fine Papers, Dörpen

1. Die umweltfreundlichste Megawattstunde ist diejenige, die erst gar nicht produziert werden muss. UPM verbessert deswegen seine Prozesse kontinuierlich, um Energien und Holzrohstoffe möglichst effizient nutzen zu können. Hierzu nur ein paar Fakten: In den letzten zehn Jahren haben wir die CO2-Emissionen pro hergestellter Tonne Papier um 30 Prozent und den Energieverbrauch um gut 20 Prozent senken können. 60 Prozent unserer Energie stammen konzernweit aus erneuerbaren Quellen – damit sind wir dem EU-Ziel von 20 Prozent weit voraus. Alle von uns verwendeten Fasern stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft, und ein Großteil unserer Produkte ist nach FSC oder PEFC zertifiziert. Dass unsere Papiere über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg höchste Umweltstandards erreichen, belegt das EU-Umweltzeichen, mit dem unsere Papiere seit knapp zwei Jahren ausgezeichnet sind. 2. Die Vision des papierlosen Büros ist erstmalig vor gut 30 Jahren aufgetaucht, hat sich bislang aber nicht bewahrheitet. Der Office-Papiermarkt wächst jedoch heute nicht mehr überproportional. Viele Anwendungen haben sich verlagert – von den Großunternehmen in die Small und Home Offices. Drucker sind heute so klein und günstig geworden, dass sie praktisch auf jedem Schreibtisch stehen, damit liegt die Entscheidung zum Drucken näher als zuvor. Viele Unternehmen ergreifen Initiativen, um den Papierverbrauch zu reduzieren. UPM selbst unterstützt den effizienten Umgang mit Ressourcen, ob dies langfristig den Papierkonsum tatsächlich verringern wird, ist momentan noch nicht abzusehen.

www.upm-kymmene.com

Dieter Schuff, Sales Manager, M-real Office Papers Deutschland, Hamburg

1. Wir setzen weiter auf unsere Recyclingpapiere, um dem Umweltgedanken Rechnung zu tragen. Mit der Marke „Evolve” sind wir bestens auf diese Entwicklung vorbereitet. Aber auch PEFC- und FSC-zertifizierte Papiere gehören in der Zwischenzeit zu unserer Standardproduktion. 2. Nun, es sieht so aus, als ob die Zuwachsraten für Office-Papiere in der Zukunft stagnieren könnten. Wir gehen aber nicht davon aus, dass sich kurzfristig ein negativer Trend abzeichnen wird. Neue Technologien wie der weitere Ausbau von „Print on demand“ könnten aber auch für weitere stetige Zuwachsraten sorgen.

www.m-real.com

Torsten Froh, Geschäftsbereichsleiter Verkauf und Marketing, Steinbeis Papier, Glückstadt

1. Steinbeis fertigt bereits seit 1976 nachhaltige Office-Papiere, die aus hundert Prozent Altpapier hergestellt werden und mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind. Dieses Rohstoffmodell entspricht dem Nachhaltigkeitsgedanken in besonderer Weise: Durch die Verwendung von Altpapier werden wertvolle Ressourcen wie Wasser, Energie und Holz geschont und die Umwelt mit weniger Treibhausgasen belastet. 2. Die Vision vom papierlosen Büro gibt es schon seit Jahren. Ob neuere Konzepte den Papierverbrauch verringern, bleibt abzuwarten. Einen deutlicheren Einfluss hingegen wird die sensiblere Einstellung der Verbraucher zu nachhaltigen Office-Papieren haben, insbesondere zu Papieren aus 100 Prozent Altpapier. Wir stellen heute eine anhaltende Entwicklung in Richtung nachhaltiger Büropapiere fest, die über einen bloßen Trend deutlich hinausgeht.

www.stp.de

Nachgefragt beim Großhandel „Wir sehen uns als Berater”

Andreas Stöcker, Product Manager beim Papiergroßhändler Deutsche Papier, Augsburg
Andreas Stöcker, Product Manager beim Papiergroßhändler Deutsche Papier, Augsburg

Andreas Stöcker, Product Manager beim Papiergroßhändler Deutsche Papier, Augsburg1. Als Handelsunternehmen können wir den Hebel an drei Seiten ansetzen. Zum einen setzen wir in der Sortimentspolitik eindeutig auf umweltfreundliche Konzepte, wie zum Beispiel Recycling, FSC oder PEFC, die wir zwingend von unseren Lieferanten einfordern. Des Weiteren leiten wir aus unserer Unternehmensphilosophie Umweltaspekte auf Sortimentsebene ab. Deutsche Papier hat als erster Papiergroßhändler seinen CO2-Fußabdruck bemessen lassen. Wir wollen wissen, wo wir Verbesserungen anstreben können, um unseren Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu leisten. Mit „Motif all-in-one” bieten wir nun das erste klimaneutrale Büropapier an. Zum Dritten sehen wir uns in der engen Kommunikation zu unseren Fachhandelspartnern als Berater und Vermittler von Umweltthemen und ökologischen Lösungen.

2. Papier wird auch in Zukunft seine besondere Funktion im Büro beibehalten. Wichtig ist es, das richtige Papier einzusetzen. Dies beinhaltet neben der Entscheidung für umweltfreundlich hergestellte Papiere auch die anwendungsspezifische Auswahl zur Vermeidung unnötiger Fehldrucke oder Hardware-Störungen. Unsere Beraterfunktion muss daher weit mehr leisten als nur den reinen Papierverkauf. Der Kunde verlangt nach Problemlösungen und maßgeschneiderten konzeptionellen Ansätzen. Deutsche Papier arbeitet lokal sowie auf Konzernebene innerhalb der PaperlinX an zukunftsorientierten Projekten, um dieser Entwicklung gerecht zu werden.

www.deutsche-papier.de

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